Menschen, die stärker von Rassismus bedroht sind, weil sie als schwarze, asiatische oder muslimische Personen wahrgenommen werden, sind auch einem höheren Risiko für Armut ausgesetzt. Das geht aus dem neuen Kurzbericht des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) hervor, in dem dieser Zusammenhang zum ersten Mal untersucht wurde. Im Rahmen einer repräsentativen Befragung wurden dafür die Daten von 21.000 Personen erhoben.
Während die Gefahr zu verarmen bei nicht rassistisch wahrgenommenen Männern bei 9 % bzw. bei Frauen bei 10 % liegt, trifft dies bei 26 % der schwarzen Männer und Frauen, bei 30 % bzw. 26 % der asiatischen Männer und Frauen sowie bei 41 % bzw. 38 % der muslimischen Männer und Frauen zu.
Die Untersuchung ergab auch, dass hohe Bildung und eine Erwerbstätigkeit vor dieser Armutsgefährdung nicht schützen: Die Gefahr, trotz Vollzeiterwerbstätigkeit unter der Armutsschwelle zu leben, ist bei schwarzen Frauen (22 %), muslimischen Männern (21 %) und asiatischen Männern (19 %) etwa viermal höher als bei nicht rassistisch wahrgenommenen Männern und Frauen (5 %). Der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft kann das Armutsrisiko allerdings senken: Dieser Zusammenhang lässt sich in allen Gruppen feststellen.
Seit 2020 wird am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut) in Berlin im Auftrag des Deutschen Bundestags der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) erstellt.
Zum aktuellen Kurzbericht:
NaDiRa | Grenzen der Gleichheit: Rassismus und Armut (rassismusmonitor.de)
tun24051401