8. Februar 2025

Asylverfahren dauern länger

Im Schnitt 8,7 Monate hat es 2024 gedauert, bis die deutschen Behörden über einen Asylantrag entschieden hatten. Das meldet der Mediendienst Integration und verweist auf Daten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Das waren 1,9 Monate mehr als im Jahr zuvor. Ende Dezember 2024 lagen beim BAMF demnach 212.656 Asylanträge, über die noch nicht entschieden worden war.
Die Schutzquote ging dabei 2024 im Vergleich zum Vorjahr von 51 auf 44 Prozent zurück. Bei den über 301 000 Asylanträgen, die das BAMF 2024 abgeschlossen hat, wurde rund 133.000 Personen Schutz zugesprochen. Der größte Teil (rund 75 000) entfiel dabei auf subsidiären Schutz, gefolgt vom Flüchtlingsschutz nach dem Asylverfahrensgesetz (rund 35 000). Asyl nach Artikel 16 des Grundgesetzes erhielten 1964 Personen. Knapp 21 000 Verfahren endeten mit einem Abschiebeverbot.

Mehr als 128 000 Klagen
Abgelehnte Asylbewerber haben in vielen Fällen geklagt. Im November lagen bei den Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichten mehr als 128 000 Verfahren zur Entscheidung. 7 Prozent der Klagen waren im laufenden Jahr erfolgreich. Werden aber all jene Verfahren herausgerechnet, bei denen die Klage zurückgezogen oder mit anderen Klagen zusammengelegt wurde, lag die Quote bei 18 Prozent.
In der gesamten EU waren 2024 nach Angaben der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) rund 860 000 Asylanträge gestellt. Die meisten Anträge stammten von Geflüchteten aus Syrien (rund 125 300 Erstanträge), Afghanistan (63 200) und Venezuela (59 300). Die meisten Erstanträge wurden zwischen Januar und Oktober 2024 in Deutschland (rund 200 700 Anträge) gestellt. Es folgten Spanien (137 900) und Italien (129 800).

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