Vom kommenden Jahr an müssen sich alle jungen Männer mit deutschem Pass ab 18 Jahren bei der Bundeswehr mustern lassen. Das betrifft als erstes den Geburtsjahrgang 2008. Die Musterung ist eine medizinische Untersuchung, bei der geprüft wird, ob ein Mann in der Lage ist, Dienst bei der Bundeswehr zu leisten. Dies ist das Ergebnis des neuen Wehrdienstgesetzes, das der Bundestag jetzt beschlossen hat. Es soll zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. Voraussetzung ist, dass davor noch der Bundesrat zustimmt. Der Wehrdienst selbst bleibt aber weiter freiwillig, da in Deutschland die Wehrpflicht seit 2011 ausgesetzt ist.
Beginnen werden die Musterungen für die meisten wohl erst im Juli 2027, da die Bundeswehr zuvor erst die Räume dafür organisieren muss. Schon Anfang nächsten Jahres sollen alle jungen Männer und Frauen aber einen Fragebogen erhalten, der abfragt, inwieweit sie für einen Dienst bei der Bundeswehr motiviert und geeignet sind. Männer müssen ihn ausfüllen, Frauen nicht. Mit dem neuen Gesetz wird die Wehrerfassung wieder eingeführt.
Die Bundeswehr wirbt auch mit Geld um neue Rekruten. Während der sechs Monate Wehrdienst sollen sie 2600 Euro brutto im Monat erhalten. Wer sich länger verpflichtet, erhält 100 Euro mehr. Nach einem Jahr werden Zuschüsse für den Pkw- oder Lkw-Führerschein angeboten.
Die Bundesregierung will die Bundeswehr mit Blick auf neue militärische Bedrohungen in den nächsten Jahren deutlich vergrößern – die Zahl der aktiven Soldaten soll von 184 000 auf 260 000 steigen. Langfristig sieht die Planung vor, dass die Bundeswehr auf 460 000 aktive Soldaten und Reservisten wächst. Dies soll zunächst freiwillig geschehen. Reicht das nicht aus, kann der Bundestag eine „Bedarfswehrpflicht“ beschließen.
Weitere Infos:
https://www.bmvg.de/de/presse/gesetzentwurf-zur-modernisierung-des-wehrdienstes-6049090
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