11. November 2025

Eingang in das DIW in Berlin in der Mohrenstraße bei Nacht mit Beleuchtung.

Geflüchtete sind stark armutsgefährdet

Arbeit schützt vor Armut. Das ist ein Ergebnis einer Studie zur Einkommensverteilung in Deutschland. Bei Geflüchteten und Menschen ohne Arbeit ist das Armutsrisiko weit überdurchschnittlich hoch und deutlich gestiegen. Fast zwei Drittel der Geflüchteten sind armutsgefährdet. Das ist ein weiteres Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin.
Einerseits ist bei den Bruttostundenlöhnen die Ungleichheit zurückgegangen. Das führt das DIW vor allem auf die „positiven Entwicklungen am unteren Ende der Lohnverteilung“ zurück. Verschiedene Reformen auf dem Arbeitsmarkt wie die Einführung des Mindestlohns „scheinen Wirkung zu zeigen“, so DIW-Forscher Markus Grabka.

Ungleichheit bleibt bestehen
Andererseits hat sich das verfügbare Einkommen der Haushalte nicht verbessert. Seit 1995 wurde die Ungleichheit sogar immer größer. Seit 2020 stagniert sie. Ein Grund für die Ungleichheit ist die steigende Zahl von Teilzeitbeschäftigten, die häufig zu niedrigeren Löhnen arbeiten. Ein anderer ist, dass manche Beschäftigte Sonderzahlungen zusätzlich zu ihrem Einkommen erhalten. Diese sind umso höher, je mehr die Beschäftigten verdienen.

Arbeit schützt vor Armut
Vor allem bei Erwerbslosen und Geflüchteten habe das Armutsrisiko stark zugenommen. Die Quote stieg bei Geflüchteten auf knapp 64 Prozent im Jahr 2020. Allerdings sinke seither die Armutsrisikoquote bei Geflüchteten etwas – für Grabka „eine gute Nachricht“. Diese Entwicklung, erklärt der Ökonom, dürfte der zunehmenden Integration in den Arbeitsmarkt zu verdanken sein. Stark zugenommen hat auch die Armutsrisikoquote für Haushalte, in denen niemand erwerbstätig ist. Es zeige sich deutlich, „dass Arbeit vor Armut schützt“. Der Forscher fordert daher, dass „die Integration bestimmter Gruppen in den Arbeitsmarkt stärker gefördert werden“ sollte.
Siehe https://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=diw_01.c.982202.de&template=diw2_pinuts_newsletter_email_presse&c=6AWV0.6VCGD.B9FAB9C2A74C537087C89CB5810CD37D

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