15. Januar 2025

Immer mehr machen Integrationskurse

Im Jahr 2023 haben deutlich mehr Menschen einen Integrationskurs absolviert als im Jahr zuvor. Die Zahl der Teilnehmer stieg laut dem Mediendienst Integration um 7 Prozent auf 363 000 – so viel wie nie zuvor. Knapp die Hälfte der Absolventen (46 Prozent) kam demnach aus der Ukraine, Syrerinnen und Syrer (10 Prozent) sowie Teilnehmer aus Afghanistan (8 Prozent) und der Türkei (4 Prozent) bildeten weitere große Gruppen. Die anderen Teilnehmer kamen aus vielen verschiedenen anderen Ländern. Der Mediendienst Integration bezieht sich auf Zahlen des Bundesamts für Migration (BAMF), die so genannte Integrationskursgeschäftsstatistik.

Den Deutschtest für Zuwanderer haben im vergangenen Jahr 294 372 Männer und Frauen abgeschlossen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) erreichte das Niveau B1, 33 Prozent beendeten den Kurs auf dem Niveau A2, elf Prozent auf A1. Verschiedene Experten kritisieren, dass sich die Kurse nicht ausreichend an die neuen Kursteilnehmer angepasst hätten und die Lerngruppen zu groß seien. „Darunter leidet die Qualität“, schreibt der Mediendienst Integration.

Integrationskurse gibt es seit 2006. Sie bestehen aus einem Sprach- und einem Orientierungskurs, der über die deutsche Gesellschaft und das Rechtssystem informiert. Der Sprachkurs ist auf das Niveau B1 ausgerichtet und schließt mit dem „Deutsch-Test für Zuwanderer“ ab. Am Ende des Orientierungskurses steht der Test „Leben in Deutschland“. Nach dem Aufenthaltsgesetz können die deutschen Behörden Zuwanderer zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichten. Asylbewerber oder anerkannte Geflüchtete haben einen Anspruch auf einen solchen Kurs. Wer mit einer Duldung in Deutschland lebt oder nach dem Chancen-Aufenthaltsrecht, kann teilnehmen, wenn Kurse verfügbar sind. „Nach Auskunft des BAMF an den Mediendienst waren 2023 immer Plätze verfügbar, kein Antrag wurde abgelehnt“, heißt es dazu im Bericht. Einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR) zufolge gibt es aber immer wieder lange Wartezeiten. Die Angaben reichten von vier bis 18 Monaten.

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