21. Mai 2025

Kriegsende 1945: Film aus einem Tübinger Bunker

Film aus Galgenberg-Bunker und Versorgungskrankenhaus zur Rettung Tübingens 1945 und der Rolle Theodor Doblers dabei

Die Bilder aus dem 1944/45 bergmännisch in den Galgenberg gegrabenen Luftschutzstollen („Himmelwerksstollen“) oder vom Türmchen, aus dem Luftschutzraum oder dem ehemaligen Operationssaal des 1937/40 errichteten Versorgungskrankenhauses auf dem Tübinger Denzenberg sind zeitlos interessant. Kreisarchivar Wolfgang Sannwald erzählt zudem von einer deutscher Panzerabwehrkanone bei Remmingsheim und französischem Gegenfeuer, von Fliegerangriffen gegen deutsche Geschütze in heutigen Ortsteilen der Gemeinde Starzach. Den dramatisierenden Hintergrund zur „Rettung Tübingens“ am 19. April bilden die Zerstörung der Stadt Freudenstadt am 16. April und die Aktivitäten des damaligen Oberfeldarztes Theodor Dobler (1893-1973). Der setzte sich dafür ein, dass Tübingen als Lazarettstadt unter den Schutz der Genfer Konvention gestellt wurde und errang gegen Generalleutnant Ludwig Merker (1894-1964), dass der Lazarettsperrbezirk unverteidigt blieb. Seine Parlamentäre informierten das französische Militär, das bereits einen massiven Luftangriff angefordert und seine Artillerie ausgerichtet hatte.

Am 22. April 2025 zeigte das Landratsamt Tübingen den Film, den die Stadt Tübingen 2020 zur 75sten Wiederkehr des Kriegsendes hatte drehen lassen. Er ist im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=Tsoevhc-qV0 abrufbar und ist mittlerweile 11.388 mal aufgerufen worden. Die etwa 100 Besucher*innen schauten am 22. April eine Dreiviertel Stunde lang gespannt zu, trotz der Stunde, die sie zuvor einem Vortrag zum Kriegsende zugehört hatten und obwohl sie hätten gehen können. 2020 – mitten in der Corona-Pandemie – drehte der Fachbereich Kunst und Kultur der Stadt Tübingen noch einen zusätzlichen Film (Teil 2) zu einer anschließenden Fragerunde mit Dagmar Waizenegger und Wolfgang Sannwald.