Migrantinnen und Migranten verdienen in Deutschland und sieben weiteren Ländern im Schnitt knapp 20 Prozent weniger als Einheimische. Darüber berichtet der Mediendienst Integration mit Verweis auf eine Studie der Zeitschrift Nature. Ausgewertet wurden Daten aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden sowie den USA und Kanada. „Insbesondere Nachkommen von Personen aus Afrika und dem Nahen Osten seien weiterhin benachteiligt“, zitiert Mediendienst Integration. Allerdings: Nur ein Viertel des „Gender Pay Gaps“, also der unterschiedlichen Verdienste, lasse sich damit erklären, dass Arbeitnehmer im gleichen Unternehmen ungleich bezahlt werden. Eingewanderte seien einfach seltener in gut bezahlten Branchen tätig. Selbst in der zweiten Generation verdienen Kinder von MigrantInnen noch acht Prozent weniger.
Frauen am stärksten betroffen
Am stärksten benachteiligt sind laut Daten des Statistischen Bundesamts ausländische Frauen. Ihr Gehalt liegt mit durchschnittlich 2.900 Euro brutto rund 1.000 Euro unter dem der deutschen Kollegen und Kolleginnen. 67 Prozent der ausländischen Frauen verdienen weniger als 2.000 Euro netto im Monat. Bei den Männern mit Migrationshintergrund sind es 41 Prozent.
Arbeit in schlecht bezahlten Berufen
Ausländische Beschäftigte arbeiten häufiger in Berufen, die zwar Mangelware sind, aber tendenziell schlechter bezahlt werden. 20,4 Prozent aller ausländischen Frauen und 27,5 Prozent der migrantischen Männer sind im Reinigungsgewerbe tätig. Bei den Frauen folgt dann die Altenpflege mit 16,8 Prozent. Spitzenreiter bei den ausländischen Männern sind Jobs in der Lebensmittelherstellung (28,2 Prozent) oder im Lager, bei der Postzustellung und im Güterumschlag (26,7 Prozent).
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