29. April 2025

Mutige Fragen und brennendes Interesse

von Anne Barthel und Emma Pastink

Fragen wie “Ja aber was hatte Hitler denn gegen die Juden?” oder “Wieso war Hitler so bösartig?” hörten die beiden Jugendguides Emma und Anne, als sie am 28. Januar eine 6. Klasse des Wildermuth-Gymnasiums zu Stolpersteinen in Tübingen führten. Die Jugendguides thematisierten auf dem Holzmarkt die „Arisierung“ jüdischer Geschäfte am Beispiel des einst erfolgreichen Textilgeschäftes Degginger, das die Eigentümer nach Boykott und Druck weit unter Wert an „Deutsche“ verkaufen mussten. In der Münzgasse stellten sie die Rolle der Tübinger Kriminalpolizei bei den Deportationen dar: Wer hat die Transportlisten unterschrieben? Nicht zuletzt stellten sie die Schicksale Deportierter, auf die die Stolpersteine eigentlich verweisen, vor. Die Sechstklässler*innen hatten so viele Fragen, dass eine Stunde für den Stadtgang nicht reichte und die Jugendguides manchmal auch an ihre Grenzen kamen. Trotzdem empfanden sie „das mutige Fragen und das Brennen der Kinder für diese erschreckende Zeit“ als „sehr erfüllend“. Für sie war spannend, wenn Schüler*innen von Vorkenntnissen aus dem Unterricht und Medien oder Erzählungen ihrer (Ur-)Großeltern berichten konnten.