4. November 2025

Ursprünglich eine syrische Spezialität: Damast für Könige und Adlige

Von Oula Mahfouz
Damast ist ein traditionelles Textilgewebe, das für seine bemerkenswerte Musterung und hohe Qualität bekannt ist. Die auch im Deutschen gebräuchliche Bezeichnung „Damast“ stammt vom arabischen Begriff „damas“ ab, der sich auf die Stadt Damaskus im alten Syrien bezieht. Das Wort ist zum ersten Mal im Deutschen im 15. Jahrhundert belegt und wurde aus dem italienischen Wort „damasto“ übernommen. Denn italienische Kaufleute haben den Damast-Stoff zuerst nach Deutschland gebracht.
Ursprünglich stammt das Damastgewebe aus dem antiken Orient und wurde im Laufe der Zeit in verschiedenen Kulturen weiterentwickelt. Traditionell wurde Damast aus Fäden von Seide und sogar Gold hergestellt, aber heutzutage werden auch andere Materialien wie Baumwolle, Leinen oder synthetische Fasern verwendet.
Das Besondere an Damast ist seine hohe Qualität und Haltbarkeit, er wurde daher vor allem von adligen und reichen Familien verwendet. Das Gewebe ist oft dicht gewebt und hat eine glatte, glänzende Oberfläche. Aufgrund seiner Festigkeit und gleichzeitigen Flexibilität wird Damast häufig für edle Stoffe wie Tischdecken, Bettwäsche, Kleidung, Vorhänge und Möbelbezüge verwendet.
Die Branche leidet in Syrien derzeit unter zahlreichen Problemen, die auf die geringe Nachfrage infolge schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen zurückzuführen sind. Es gestaltet sich schwierig, an Rohstoffe zu gelangen, aufgrund des Embargos gegenüber Syrien. Zudem besteht ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in diesem Bereich. Des Weiteren ist die Anzahl der Touristen aufgrund des seit 2011 anhaltenden Krieges in Syrien stark zurückgegangen. Radwan Al-Aseel, Eigentümer einer der beiden verbliebenen Damast-Hersteller in Damaskus, äußerte gegenüber tünews INTERNATIONAL: „Diese Industrie steht kurz vor dem Aussterben, und wir setzen alles daran, sie am Leben zu erhalten.“
Der Begriff „Damast“ wird auch in anderen Kontexten verwendet. In der Messerproduktion beispielsweise bezieht sich Damast auf eine spezielle Schmiedetechnik, bei der verschiedene Metallschichten miteinander verschweißt werden, um ein einzigartiges Muster zu erzeugen. Solche Damast-Messer sind für ihre Schärfe und Ästhetik beliebt und werden im Deutschen auch „Damaszener Messer“ genannt.

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Damast ist ein traditionelles Textilgewebe aus Syrient. Foto: tünews INTERNATIONAL / Radwan Al-Aseel

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