15. Januar 2025

„Der Fall Dmitriev“: Film und Diskussion in Tübingen

Am Dienstag, den 12. November, wird um 19 Uhr im Tübinger Kino Museum (Am Stadtgraben 2) der Dokumentarfilm „Der Fall Dmitriev“ gezeigt. Der Film wird in Russisch mit englischen Untertiteln ausgestrahlt. Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion. Der Eintritt ist frei.
In dem Film bringt ein Historiker aus Petrosawodsk Licht ins Dunkel von Stalins Opfern und bezahlt für die Wahrheit mit seiner Freiheit. In den Wäldern Kareliens findet Jurij Dmitriev gegen den Willen der russischen Behörden Massengräber mit Tausenden von Opfern des Stalinschen Terrors, darunter viele Ukrainer und Polen. Eines Tages wird er verhaftet und unter erfundenen Anschuldigungen zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, obwohl seine Arbeit international anerkannt ist. Der Film von Jessica Gorter, der 2023 in die Kinos kommt, zeigt laut Veranstalter die Willkür des russischen Systems und das Durchhaltevermögen des Forschers. Der Dokumentarfilm begleitet Juri Dmitriev und seine Familie aus nächster Nähe und gibt Einblicke in den Umgang des russischen Staats mit seiner eigenen Geschichte.
Dmitriev leitete den karelischen Zweig der inzwischen aufgelösten Menschenrechtsorganisation Memorial, die im Jahr 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Petrosawodsk ist seit 1989 Partnerstadt von Tübingen.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Stefan Klingebiel (Fachbereich Kunst und Kultur, Stadt Tübingen), Klaus Gestow (Universität Tübingen) und Nicole Hoeffs-Brinker (MEMORIAL Deutschland), moderiert von Christopher Blum vom Fachbereich Kunst und Kultur der Stadt.
Die Filmvorführung mit Einführung und Diskussion ist ein Gemeinschaftsprojekt der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg, des Instituts für Osteuropäische Geschichte, dem Slavischen Seminar und der Fakultät für Kunst und Kultur der Universität Tübingen.

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www.tuenews.de

Das Kino Museum in Tübingen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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