„Ohne Beschäftigte mit ausländischem Pass würden sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt noch größere Lücken zeigen“: Das schreibt die Bundeagentur für Arbeit (BA) in einer Mitteilung. Das Beschäftigungswachstum werde „seit längerer Zeit ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen“. Eine Analyse der BA widmet sich speziell Männern und Frauen mit syrischer Staatsangehörigkeit. Nicht enthalten sind rund 150.000 Menschen aus Syrien, die in den Jahren 2020 bis 2023 eingebürgert wurden und seither Deutsche sind.
Sieben Prozent der ausländischen Bevölkerung
Rund 974.000 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit lebten im November 2024 in Deutschland. Sie machen knapp sieben Prozent der ausländischen Bevölkerung aus. SyrerInnen sind nach der BA mittlerweile die drittgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe – nach 1,54 Millionen türkischen und 1,3 ukrainischen Staatsangehörigen.
Beschäftigt in Engpass-Berufen
Von den rund 974.000 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit im erwerbsfähigen Alter (15 Jahre und älter) arbeiteten im September 2024 nach den Zahlen der BA rund 287.000 – davon 236.000 sozialversicherungspflichtig. Zu diesem Zeitpunkt lag Ihre Beschäftigungsquote inklusive geringfügiger Jobs bei 41,7 Prozent. Sechs von zehn Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit arbeiteten 2024 als qualifizierte Fachkräfte. Gut zwei Fünftel von ihnen waren in einem Engpassberuf beschäftigt, in denen Fachkräfte fehlen Das zählen zum Beispiel KfZ-Techniker, BusfahrerInnen, Pflegeberufe und zahnmedizinische Fachangestellte.
Frauen leisten Care-Arbeit oder machen Ausbildung
Die Beschäftigungsquote von Männern und Frauen ist weiterhin unterschiedlich. Fast jede fünfte Frau mit syrischer Staatsangehörigkeit stehe dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, so die BA. Das hat Gründe: Care-Arbeit wie die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Zudem machen viele Frauen noch eine schulische oder berufliche Ausbildung, besuchen Integrationskurse oder arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie berufliche Eingliederung oder Weiterbildung.
Wichtiger Beitrag zu mehr Beschäftigung
Die Studie der BA kommt zu einem positiven Ergebnis. Die Arbeitslosenquote und derjenigen Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit, die zum Beispiel Bürgergeld oder Grundsicherung bekommen, sei „sichtbar zurückgegangen“. Und: Syrische StaatsbürgerInnen leisteten „einen wichtigen Beitrag“ zum Beschäftigungswachstum in Deutschland.
Zur Studie der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsagentur | Arbeitsmarksituation syrischer Staatsangehöriger
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