15. Juli 2025

Viele eingewanderte Fachkräfte wollen Deutschland verlassen

Viele gut ausgebildete und in den deutschen Arbeitsmarkt integrierte MigrantInnen wollen Deutschland wieder verlassen. Das ist das zentrale Ergebnis der ersten repräsentativen Online-Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Forschungsinstituts der Arbeitsagentur. Mehr als 50.000 Personen, die nach Deutschland eingewandert sind, wurden dafür befragt. Diese Umfrage soll alle zwei Jahre wiederholt werden, um ein genaueres Bild über die Aus- und Weiterwanderung von nach Deutschland eingewanderten Arbeitskräften zu erhalten.

Jeder vierte Zugewanderte denkt laut der Studie darüber nach, Deutschland wieder zu verlassen, besonders häufig IT-Experten oder im technischen Sektor Beschäftigte. „Gerade die für Erwerbs- oder Bildungszwecke zugezogenen, besser gebildeten, wirtschaftlich erfolgreicheren sowie sprachlich besser integrierten Migranten denken überdurchschnittlich häufig über eine Ausreise nach oder äußern konkrete Abwanderungspläne“, erklärte der Wissenschaftler Lukas Olbrich, „also genau jene, die Deutschland dringend für die Fachkräftesicherung benötigt“. Relevante Abwanderungstendenzen beträfen auch Gesundheitswesen, Bauwirtschaft, die öffentliche Verwaltung und den Einzelhandel.

Eine knappe Mehrheit der Eingewanderten (57 Prozent, hochgerechnet rund 5,7 Millionen Personen) plant dagegen, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Dreißig Prozent seien noch unentschlossen.
Als Hauptursachen für ihre Absichten nennen die Befragten politische Unzufriedenheit, persönliche Gründe, steuerliche Belastungen und Bürokratie. Geflüchtete Menschen nennen auch Diskriminierungserfahrungen als wichtigen Grund. Besonders Migrantinnen und Migranten aus Europa möchten in ihre Herkunftsländer (insbesondere Polen und Rumänien) zurückkehren. Für eine eventuelle Weiterwanderung werden die Schweiz, die USA und Spanien bevorzugt.
Die vollständige Studie findet sich unter: IAB | Studie zum Download (PDF)

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