Unkorrigierte Transkriptionen von Wolfgang Sannwald, 1992
Leopoldinum Kasten B Nr. 133
Übersicht
TLA 01: Gravamina und Beschwehrnus Puncten eines ersamen Raths wüder Burgermaister und Gericht zu Rottenburg. Montag nach Invocat 1602
TLA 02: Burgermeister undt kay. öst. Stadtgericht zu Rotenburg. Ableinung uff eines Ersamen Raths Montag nach Invocavit ubergebene Clag und Beschwerdt Puncten Anno 1602
TLA 03: Etliche Newe Ordnungen undt Puncten aus der Herrn Commissarien Instruction undt sonsten auf gehabte Deliberation zusamen gezogen, so einem Ersamen Rath undt gantzer Burgerschaft zu Rotenburg vorgehalten worden. Pubilicirt undt abgelesen den 3. Februarii Anno 1607
TLA 04: Ambtleut zu Rotenburg Beschwerungs Puncten. Ubergeben den Herrn Commissarien durch den Marschalgen. 1607 Jan 25
TLA 05: Verzaichnus der Äckher, so von dem Spital zuo Horb verkauft worden
TLA 06: Beschwernus Puncten Claus Gerbers Burgers zue Horb contra Burgermaister und Rath, auch Johann Veesern daselbsten. 1607 Jun 8
TLA 07: Verzaichnus der Mähler, so die Stat Horb durch das gantze Iahr haben
TLA 08: Verzaichnus, was für Mangel bey der Stat Horb und desselben Spitals erscheinen Anzeig Magister Johann Adam Hertzogs, ubergeben 1607 Jun 2
TLA 09: Protocollum Statt Horb betreffendt, angefangen 1607 Mai 26
TLA 10: Zeugenverhör des Statwesens halber zue Horb. 1607 Jun 1
TLA 11: Underthenig Clagen und Anbringen 1607 Mai 30
TLA 13: Allerlay Defect der Raitungen. Horb
TLA 14: Einnehmen Gelt von Pfründen undt Leybgeding (Rottenburg)
TLA 15: Begerter Gegenbericht des Landschreibers zu Rotenburg uber die Beschwerungs Puncten der Ambtleut Nr. 4 notirt, Nr. 6
TLA 16: Der Ambtleuth Aviso wie der Gemeindt Beschwerden Nr.2 übergeben remediert werden möchte
TLA 17: Copia underthenigster Supplication an Graf Hansen zu Hohenzollern in Sigmaringen wegen hilflichen Raths umb einen Ambtman de dato 1605 Aug 11
TLA 18: Copia Schreybens an Herrn Johann Grafen zu Hohenzollern unsern gn. Herrn Haubtman. 1605 Sep 7
TLA 19: Copia undertheniger Supplication Schreyben an Herrn Johann, Graven zu Hohenzollern, Sigmaringen Haubtman der Herrschaft Hohenberg. 1606 Mrz 8
TLA 21: Gemeiner Ausschuß zu Rotenburg Gravamina
TLA 22: Protocollum was in Commissionsachen durch der Fr. Dcht. Ertzhertzog Maximilian zu Österreich unsers gnedigsten Herrn verordente Commissarien Herrn Christoff Frantzen, Freyherrn zu Wolckenstein undt Herrn zu Trostburg Röm.Kay.Mait. undt hochstgedachter Fr.Dcht. Rath undt Stadthalter des Kay.Hofgerichts zu Rotweil undt Adam Kellern, der Rechten Licenciaten auch mehr aller undt hochstgedachter Kay.Mait.undt Fr.Dcht. Rath, Verwaltern der Landtgrafschaft Nellenburg wegen Reformation in der Stadt Rotenburg am Neckher in Anno 1607 verricht worden.
TLA 25: Inventarium und Beschreibung des Spitals zue Horb an Hausrath, Viech, Früchten, Wein und dergleichen. 1607 Jun 5
TLA 26: Restantzen des Spitals zue Horb an ausständigen Zinsen und leufigen Schulden. 1607
TLA 27: Anzeig, wie es im Spital und mit dem Regiment der Stat Horb beschaffen
Exzerpte
TLA 01 Gravamina und Beschwehrnus Puncten eines ersamen Raths wüder Burgermaister und Gericht zu Rottenburg. Montag nach Invocat 1602
1) Erstlich betrefendt die Herrn Burgmaister, ist aines Raths entlicher Will und Meinung, das sie umb alle der Statt Einnemens und Ausgebens ordenliche Rechnung thun und solliches und allen Tituln.
2) Zum andern betrefendt Burgermaister Pfeifern seeligen, solle man wider uber sein Hailigen Rechnung sizen, und dieselbige erleutern. Item auch was er von der Statt wegen hin und widerumb eingenomen auch seine Schuldtgläubiger, das sein Weib wie sie solliches selbs anmelden laßen widerumben der Stat erlegen und bezalen sollte.
TLA 01-003
8) Den Spital anbelangendt, solle man das uberflißig Eßen und Trinckhen hin und wider schickhen und austragen, sonderlich aus Rehmen Kher, das man den Wein mit Hefen austrengt abgeschafft sein und fürterhin guette Haushaltung anstellen. Item auch den gueten Wein anlangt soll man etliche Omen verkhaufen und daselbige Gelt im Spital und der Stat Nuzen gewendt werden und den umb Früchten und anders anlegen.
TLA 02 Burgermeister undt kay. öst. Stadtgericht zu Rotenburg. Ableinung uff eines Ersamen Raths Montag nach Invocavit ubergebene Clag und Beschwerdt Puncten Anno 1602
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Das Spital belangendt etc. ist dasselbig ein geistlich Gut und den Armen gestift und sein Anfang von Geistlichen, der Priesterschaft und vom Adel herspringt. Und wer wol rathsam und des Raths Begeren billich, das man des überflisigen Esen und Drinkhens hin und wider schickhen und austragen gar abschaffete und Geldt darfür gebe undt dem Spital das seinig verpliebe, damit nit etwan der Bischof zue Costentz als Ordinarius undt die weltlich Oberkheit durch irn 25er ein Einsehen und Abschaffung thuen mieste, so würdtz doch niemandz abgeschafft, dann euch Herren selbs, wüe ir wisen, din uz verschickht würdt, geschicht euch Herren und den Armen, ist auch ein altes Herkhomen, so gibtz der Spital von dem seinigen, hette man nur vor Jaren dem Spital, dieweil aber die Stat des Spitals Wein (?) das der Spital der Stat entrathen sehen, und des Spitals seins Vixum das ander aber von der Stat, ein accedens so muoß man es darbey laßen verwenden, aber ein solche Ordnung und Moderation ist an zu richten, das sich die Stat in Herbstzeiten, wie in anderen Steten gebrauchig) mit Wein das gehandthabt, darumb man izt zuerecht ligen und ein theil gar verlieren mießen, das nit ein Mos Wein ioder 1 Pfd Fleisch oder ein Stuckh Brot anlangt, sonder etlich 1000 Gulden anlauft, das nimmer mehr verantwortlichen zu irer Noturft versehn thete, so khünde der Spital sein Wein in hohem Werth vertreiben, don disen Wegh sein Nutzen zueschaffen, hete auch geistlich noch weltlich Oberkheit darein nit zu reden, desgleichen nit also jederman, uf den Spital zu weisen, das die Stat antrifft, wüste man auch desto beser hauszuehalten.
Item so begert man auch zu wisen, wehr die seien, die gantze Häfen voll Wein auser des Spitals Remen Keller tragen, die namhaft zu machen, oder den Keller beschickhen, inen mit Ernst fragen, wehr die seien.
TLA 03 Der Fürstl.Durchl. Ertzhertzog Maximiliani zu Österreich, unsers gnedigsten Herrn Reformirte Policey Articul undt Ordnung wie es damit fürohin in der Stadt Rotenburg gehalten werden solle.
TLA 04 Ambtleut zu Rotenburg Beschwerungs Puncten. Ubergeben den Herrn Commissarien durch den Marschalgen. 1607 Jan 25
Allerlay Puncten allain ufs kürzest begriffen darin der Herrschaft nit wenige Nachteil und Schaden zugefuegt wurdet.
TLA 04-005
19) Spital hat ein newen Kelterpaum machen laßen, ohnerlaubt der Oberkheit, habs etlichmaln anzeiget, aber niemandt will den Fux beissen. Jezo ziehen sie der Herrschaft ire Kunden ein und sie selbs truckhen im Spitahl, so theils bei der Herrschaft beschehen solt. Die Herrschaft hat selbs vom Buobenhofen Kelterbomsgerechtigkheit khaufen und bis dato jerlich etlich Wein raichen miesen.
TLA 04-007
26) Spitahl hat Wein geschenckht, aber weder Pfenning noch Umbgelt geben. Warumb seyen frey. Ja da man die alt Spitalmas schenckht, welches aber wie ich bericht nit beschehen sein soll.
TLA 04-008
31) Alte Burgermeister und Statschreiber habent wie ofentlichs Geschrey erschollen, das Gewelb und Spitalledlin gelert. Jezo wirdet von den newen das ander verschlimbt, Höf, Gulten und anders verkhauft.
TLA 04-010
38) Maissenhardt, so dem Spitahl gehert, und sein sonder Zwing und Pann und zum Gericht und Undergang gen Detingen geherig, ist wurtenbergischer Fleckhen Ofertingen verkhauft worden. Die handlen jetz damit wie sie wellen. Hingegen kombt die Herrschaft umb Nider- und hohe Gericht, Bot und Verbot.
TLA 04-012
44) Ufm Rathaus und Spital geet vil Scheltung und Schmehungen für. Die vertragen sie und vertuschens das nur der Herrschaft nichts zu Straf werde. Geben fur seyen dessen befuegt, werden aber nichts ufzelegen haben. Darzu schweigt Schultheis Lasts hingeen.
TLA 04-013
46) Vermug der Herrschaft aignen Gueterbeschreibung gehren die zwey Pfruenden im Spitahl der Herrschaft zuverleihen. Aber es sieht niemandt zu. Dardurch mecht man gar baldt umb die Gerechtsame khomen. Schuolmeister soll das ein nießen, ob aber die Stiftung gehalten werde, weist Gott.
TLA 05 Verzaichnus der Eckher, so von dem Spital verkauft worden.
Es handelt sich um mehr als 81,5 Jauchert, die dem Spital 3805 Gulden einbrachten.
TLA 05-014
Nota. Ist Inen durch die Reformation auferlegt, das sy dise Äckher alle widerumben dem Spital lösen sollen.
TLA 06: Beschwernus Puncten Claus Gerbers Burgers zue Horb contra Burgermaister und Rath, auch Johann Veesern daselbsten. 1607 Jun 8
TLA 06-001
Wolgeborn Edel Hochgelehrt Gnädig großgünstig gebietendt Herrn.
Wölchermassen ich underschribner im nechstvergangnen 1606. Jahr von dem Magistrat alhier zue Horb ganz widerrechtlich beschwert, das haben dieselbige ausser hiebeigefüegt Articuln mit mehrem zue vernemen.
1) Dann erstlichen hat besagter Magistrat zue gedachtem Horb mich im Apriln verschlossnen 1606. Jahrs uf das Rathaus gefordert und dazuemalen angezaigt, das ich vermessenlich fürgeben, wie etliche im grossen Rath Lumpen und seie der klein Rath eben wie der grosse.
2) Für das ander, als ich mich deswegen hierüber gebürlich entschuldigt und solche falsche Zuclag mit Beypflichtung der Warhait widertriben, hat ernante Oberkait nach Examinirung etlicher Personen mich widerumb haissen haimziehen.
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3) Damit aber das angemaste neidische Fürnemen völlig in das Werckh möchte gericht werden, hat der Magistrat alhier für das drit über die hievor examinirte Zeugen noch andere examinirt und verhört.
4) Und weil under andern fürgeforderten Zeugen Hans Lohrer das damalen beschehen Fürhalten und gethones Begehren der Oberkait willen gemes nicht hat wöllen beantwurten, haben sie besagten Hans Lohrer in Thurn in Boden gesezt mit dem fernern Antrowen, wa er dasjehnige so ime fürgehalten worden nicht mit Ja beantwurten werde, so solle er in Diebsthurn gesezt werden.
5) Darauf dann zum fünften Hans Lohrers Hausfraw irem Manns in der Gefengknus zuezuesprechen
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verursacht worden. Auch ine dahin ermahnt, das er der Oberkait Begehren willfahren und seiner Weib und Kinder damit verschonen solle.
6) Dieweil aber jetzangeregte Person irer Ehren umb hochsträflicher Ursach willen von einem Rath entsezt worden und berüerter Rath ime die Rechnung machen können, es möchte sein erzwungne Aussag, auch angezogne Inhabilitet, sein Deposition vernichten, hat Herr Burgermaister Eitenbenz ein gantz Handtwerckh angesprochen, das sie in widerumb sollen passiren lassen.
7) Auf wölches Begehren das Knappenhandtwerckh geantwurt, wer ime Hans Lohren alle redliche Zuesamenkhunften verboten, der solle in auch widerumb restituirn.
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8) Nach wölchem dann ein Rath alhier allain zue dem Intent, damit sie ir vorhabende Intention in das Werckh richten können, gedachten Hans Lohren irem vermainen nach widerumb redlich gemacht.
9) Demnach aber in meiner damalen gebrauchten Badenchur allerlay Tröwwort erschollen, hab ich für das neunt erstlich bei dem hoch- und wolgebornen Herrn, Herrn Johann Graven zue Hohenzollern, Sigmaringen und Vehringen etc. als Hauptmann der Herrschaft Hohenberg etc. mich dessen underthönig beclagt, darüber ir Gn. ein schriftlichen Befelh an ainen Rath alhir ergehn lassen.
10) Als aber derselbig bei inen wehnig verfangen, hab ich bei einer hochlöb. O.Ö. Regierung zue Inspruckh mich dessen underthönig ebenmessig beclagt, und sovil erlangt, das den Herrn Be-
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ampteten zue Rottenburg mich vor allem damaln besorgenden und verstehendem Gewalt zuebeschüzen Bevelch zuekhomen.
11) Dannenhero ehrengedachte Amptleut dem Magistrat den Inhalt ires empfangnen Befelchs schriftlichen zuewissen gemacht und in Craft angeregten ires empfangnen Mandats von solchem Vorhaben oberzuestehn inen anbefohlen.
12) Gantz ohne aber das solchem nachgesezt, sonder angeregt Zueschreiben nicht allain spöttisch aufgenommen, sonder auch als ich von meiner Badenchur widerumb anheimbs komen, hat ein Rath mich ufs Rathaus beschaiden, und mir durch Johann Veesern Schulthaisen fürhalten lassen, ich hette usgeben, ich
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wollte tausent Guldin umb das Umbgelt geben, und man werde noch etlichen die Köpf herabhawen. Darauf er Schulthais begehrt, das ir Fürstl. Durchl.etc. ich deswegen des Rechten sein sollte, über wölches Burgermaister Eytenbentz bei viermaln vermeldt, ich solle doch mich mit meinen Herrn einem Rath vergleichen. Dieweil ich mich aber deshalben mit inen nichts zue vergleichen gewisst, hab ich begehrt, man solle mir zwen vom Rath zuegeben, und mir ein Abtritt vergonnen, alsdann woll ich ich inen ein Antwurt geben, wölches aber mir nit zuegelassen, sonder mich haissen abtreten und volgends ich darüber in Thurn gesezt worden.
13) Überwölche angefüegte Straf mein liebe Hausfraw alsbald naher
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Rottemburg gezogen und den Hern Amptleuten, was sich mit mir verloffen, clagendt angebracht.
14) Da dann für das 14. die Hern Amptleuth alsbald inen den Befelch in originali zuegeschickht, ich auch der Gefengknus darüber erledigt worden.
TLA 07: Verzaichnus der Mähler, so die Stat Horb durch das gantze Iahr haben
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Mähler so ein ehrsamber Rath jährlichs vom Spital hat:
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Erstlich gibt man vom Spital einem ehrsamben Rath iährlichen, wan man den Altheimber Nach vischet, ein Morgenmal zue welchem obgemelte Gäst auch geladen, welcher ein sonderbarer Leubertag eines ehrsamben Rhats. (Randbemerkung: abgeschaft)
Item iährlichs uf die Kürwey ungevahrlichen 14 Tag nach Ostern werden Schultheis, Burgermeister, Pfarrherr, Statschreiber und Schuolmeister sampt iren Hausfrawen zue einen Morgenmal geladen. (Randbemerkung: abthon)
Hernacher uf die Spitalrechnung wann selbig von einem ehrsamben Rhat abgehördt, haben abermaln der Rath am Montag und Dinstag allwegen das Morgenmal. (Randbemerkung: abgethon)
Fürs ander haben die Pfleger, wann sie zue all vihr Fronvasten von dem Spitalmeister die Hausrechnung abgehördt
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und darzwischen zue etlichmaln, so sie in Spital sonderlich der Hindersäßen halber haben zueschaffen gehabt, auch etwan miteinander zuemorgen gessen wie auch in Stellung der Rechnung beschehen. (Randbemerkung: abgethon)
TLA 08: Verzaichnus, was für Mangel bey der Stat Horb und desselben Spitals erscheinen Anzeig Magister Johann Adam Hertzogs, ubergeben 1607 Jun 2
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Verzaichnus was für Mangel bey der Stat Horb und desselben Spitals erscheinen.
Anfenglich werden die gehn Ehingen uberliferte Schazung, Anlaggelt, so bisweiln in duplo erlegt werden, auch deswegen aufgewenter Uncost einem Rath nit verrechnet, noch auch Urkundt was iedesmals erlegt, fürgezeigt. Darumb mag ein Rath, oder etlich daraus befragt werden.
Und wan sich begeben, das die von Rotenburg etwas an usstendigen Zinsen der Stat Horb zu Ehingen guotgemacht, dasselbig Gelt nit ordenlich uberzelt, sonder der Abgeordnete solches in seinem Haus bis auf den negsten Termin behalten und es damaln durch den Knecht in seiner Behausung holen lassen. Jacob Lorer, Statknecht.
So sein vor disem namhafte Suma Gelts Burgermaister Greben seinen verlassnen geben und andern mehr glihen worden, der theils noch derzeit ausstendig
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Hans Heinrich Heller und mag das Register darbei besehen werden.
So werden diese wol bey dem Spital Stat und auch Pflegschaften ausstendige Zins und Schulden gemach und vahrlessig eingebracht.
Es wellen auch der Statregiment mehrerthails durch ein Person geführt, und die Rathsbeschaidt wenig exequiret werden. Und ist die gemein Sag zu Horb, wer ein hab, der hab gnuog, wer er aber sey, mag ein ieder befragt werden, sonderlich aber der Schulthais, der auch zu ampten hat.
Der Burgermaister und anderer der Rathsverwertnus würt hochgeclagt.
Die verkaufte Agger im Spital möchten wo nit alle, doch etliche wol wider dahin gezogen worden, dan sie umb schlechte Iarzil hingeben weie die Käufer sich selber hören lassen, sonderlich
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weil man ierlich will festen im Spital muos kaufen und nit vermuotlich das die Früchten wegen der new gebawten würtenbergischen Stat und anstosenden Schwarzwaldts, so taglich die Früchten bey uns abführen in wolfeilen Schlag komen mochten Spitalmaister und Jacob Noll.
Es köndten auch die Uncosten, sowol bey der Stat als Spital und desselben Fleckhen etwas eingezogen werden.
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Anzeig. Magister Johann Adam Hertzogs, ubergeben 1607 Jun 2.
TLA 09: Protocollum Statt Horb betreffendt, angefangen 1607 Mai 26
TLA 09-001
Sabathi 26. May Anno 1607
Nach gehörtem Ampt der Hayligen Meß de Sancto Spiritu als gantzer Rath und gemeine Burgerschaft ufm Rathaus in der grosen Rathstuben versamblet gewesen, ist die von Ihr Fürstl. Durchl. unserm gnedigsten Hern gnedigst anbefohlne Commission publiciert und eröffnet wordn, wie volget.
Demnach sowol zue Rottenburg als auch dieser Stat Horb allerlay Mängel und Ohnordnungen eingerisen, hetten Ihr. Fürstl. Durchl. aus gnedigister Fürsorg diese Commission gnedigst anbefohlen, wie von Wort zue Wort in Originali fürgezaigt und offendtlich abgelesen worden. Nachmahls ire Privilegia zuüberantwurten begert und wo ein Magistrat etwas wider die Burger hergegen die Burger widern Rath hetten, solches in Schriften fürzupringen, welchem allem mit iniglichistem Vleis remediert werden solte.
Burgermaister Hettinger die Hern Commissarien wegen des gantzen Raths gepürlich empfangen und sie sich samendtlich der Commission undertheinigst submitiert, mit dem Erpieten, gemelte ire Privilegia zuüberantwurtn.
Weiters wiste ein Rath wider die gemeine Burgerschaft nicht vil zu clagen, allein wo ain gemeine Burgerschaft etwas wider sie fürzupringen
TLA 09-002
hetten, woltn sy gebetn habn, sie zu gepürlicher Verantwurtung komen zu lassen.
Darauf volgendt Burgermaister Hettinger und Michel Erhardt sampt etlichn des Raths ein grose Laden, darinnen ire Privilegia und deren Confirmationes wie auch alt und new Statbuoch und ein Newe Ordnung Anno 1514 ufgericht, mit dreyen Kais. auch Hohenbergischn und Rottenburgischen Insigeln uberantwurt, in welchem allem die Hern Commissarien sich nach Notthurft ersehen, darbeneben mit gemelten Burgermaister Hettingern ad partem der Lenge nach sich underredt, und der jetzigen Rathsverwanten qualiteten inskhinftig sich darnach zurichten haben, von ime erfragt und Bericht eingenomen, nitweniger den Hern Probst und obbemelten Burgermaister Erhardt, als Schuldthaisnamptsverwesern beschickht und denen anbefohln ohn allen sonderlich Verdechtign Orthen nachzusuechen was für Büecher vorhanden und diejenigen, welche suspect befunden, den Hern Commissarien zuuberantwurtn.
So haben auch B. Hettinger und ander zwen des Raths die Steuer Register gepracht, darinnen die Hern Commissarien sich ersehen, wie und wasgestalt durch jetzigen Rath und irn Vorfahrn gehauset worden, aber darbenebn zugewinnung der Zeit inen dieselbn wider zugestelt
TLA 09-003
Und uferlegt, von etlichen Jahrn hero aus berierten Registern ein Extract zumachen, was der Stat gantz Einkhomen und wie hoch ungefahr alle Jahr sich belaufen möcht und dasselbe einzuantwurten.
Desgleichen seindt uf zuvorbeschehn erfordern die Ausschuß von der Gemaindt erschinen, denen fürgehaltn, daß sie sich zuerinnern, was inen verschinen Sambstag offendtlich abgelsn worden. Da sie nun etwas wider den Magistrat anzupringen hettn solches anzaigen soltn, jedoch wolte man sie nit zu Widersetzung des Magistrats hierdurch anmahnen, sondern nur ihre Beschwerdn do einig verhanden vernemen und darüber weitere gepürliche Verordnung thuen.
Darüber sie begert, wider zusamenzukhomen und alsdann solches schriftlich fürzupringen, das inen zugelassen worden, aber ainer aus gemeltem Ausschuß mit Namen Johann Lutz allein ad partem angezaigt, daß in dem Kleinen Rath kein Vertrawligkait sey, sondern ainander gahr nahe verwandt, sonstn hettn gemeine Burgerschaft uber den gantzen Rath nit sonderliche Clagen, allein nur uber diejenigen, welche wie gemelt einandern mit Verwandtnus zugethan, welches alles schriftlich fürgepracht werdn solte.
Darnach den Obervogt Hans Caspar von Neinegg beruefn, mit demselbigen sowol von wegen
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der Religion als auch Policeyordnung anzuestellen, allerley berathschlagt und von ime Bericht (sovil im wissendt) eingenomen, gleichergestalt die Beschaffenhait der Rathsverwantn von ime erfragt, darvon er als ein Newangehender nit vil anzaigen können, dann daß er vermein, sie seyen voll guete Leuth aber schlechts Verstandts.
Matheus Eberhardt als Schaffner und Gefelleinzieher des Hern Bischofs zue Costantz von wegen des Gottshaus Reichenbach, ist auch befragt wegen gedachts Closters Reichenbach und desselben Gefellen, der zwar seinen Bericht mundtlich gethan, aber ime darneben anbevohlen, dasselbig und alle Beschaffenhait schriftlich zuerfassen und einzupringen.
Hierzwischen vorgemelte der Gemaindtausschuß ihre gestelte Clagpuncten ubergeben mit Litera A bezaichnet zusehen, welche der Newn Reformation wie hernach Meldung beschehn würt, außerhalb des ersten Punctens alles einverleipt wordn.
Nitweniger gewester Schuldthais Verster uf zuvor beschehn Anbefehlen, ein Delation, Excusation, respective cum nominatione testium des Stat und Spitalwesens oder Regiments halber sub Lit. B wie auch zugleich einandere Verzaichnus etlicher Zeugen der hingerichten Weibspersohnen halber zuverhören, selbst ubergeben.
TLA 09-005
zusampt etlichen Urgichten und einen Extract der aus der Zeugen so uf Christina Rauscherin Schafwürtin alhie bekhendt, von welchem weil es hiehero nit gehörig, besondere Anzaig gethon werden solle. Uf selbig Angeben und etlich vorgeschlagene Fragstuckh Inhalt der besagter Beylag B die darin bemelte Zeugen uf zuvor erstotn Zeugen Aydt examiniert, welche ausgesagt wie aus dem Rotul Lit. C darzue auch ain Beylag geherig so Ohnophrius Hertzog ubergeben mit No 1 notiert zufinden.
Was auch die ubrigen Zeugen in vorgemelter Christina Rauscherin Sachen uf belegten Zeugenaydt ausgesagt, würt angedeutermasen an sein Orth, dahin es gehorig, vermeldet werden.
Ebenfahls ( ) Johann Adam Hertzog gewester Statschreiber, ein Anzaig etlich Mengel eingepracht wie Lit D. zusehen, die in der Newen Reformation ufgehept.
So ist auch sovil den Spital antrifft ein Inventarium und Beschreibung des Hausraths, Vich, Früchten, Wein und dergleichen, was in Vorrath neben etlichen Restantzen der ausstendigen Zinsen und leufigen Schulden, auch Verzaichnus des Spitals järlichen Einkommens an Gelt, Früchten, Wein und anders sampt aller und jeder Schulden uberantwurt wordn, sub Lit E, F, G zu befinden.
TLA 09-006
Die Visitation der verdächtigen Büecher anlandt, seindt deren ein zimbliche Anzahl hin und wider zuwegen gepracht und genommen, welche alle dem Obervogt uffm Schloß eingehendigt.
Nachdem auch sonsten vleisige Inquisition gehalten und was notwendig erkhundtigt, haben die Hern Commissarien sich widerumb uf das Rathaus begeben, großn und kleinen Rath sampt den Sechtzigern beruefn, ihnen anzaigendt demnach dem Reformationwerckh mit gottlicher Verleihung ein Anfang gemacht und so weit gerathen, das man mit Besetzung Gerichts und Raths auch der Ämpter fortschreiten wolten, so wolten sie von wegen Kais.May. auch Fürstl. Durchl. zu Österreich einen Rath hiemit samptlich irer Rathspflichten erlassen haben, mit fernerm Begeren die Schlissel zum Rathausthoren und Gewelbern zugeben und zuuberantwurten nit weniger aber solten diejenigen, so Ämpter hetten selbigen ein Weg als den andern versehen.
Darauf ain Rath nochmahl sich gehorsamb erzaigt und die Schlissel allesampt vier Buschel und drey ledige Schlissel vorgelegt und eingeantwurtet.
Hierzwischen seindt widerumb etlich Khundtschaften eingezogen und abgehördt, namblich
TLA 09-007
sovil Christinam Rauscherin anbelangt, als erstlich diejenigen so Johann Verster gewester Schuldthais angeben sub Lit.H und dargehörige Directorium auch Extract etlicher Urgichten Nr.2 u. 3. Mehr ein Zeugenverhör so die Rauscherin selbst ubergebn wegen irer Beyfahung (?) und Tortur Lit. I sampt der zugehörigen Anzaig Articul und Directorio Nr. 4 und 5.
Nitweniger noch ein Zeugenverhör der Rauscherin Gantsach betreffendt Lit. K mit etlichen Additionalarticuln Lit.I und sonst darzugehörigen Beylagen. Dieweil aber berüerte Additionalarticul der Ganthsach und darzubenente Zeugenverhör sich lang verweiln und genomne Zeit uf der Herrschaft Uncostn brauchn wollen, das man in Privatsachn ohn ferner Anbefehln nit zuverantwurten gewußt, hot man selbige mitsampt vorgemeltn Beylagen also unverhört hiemit beyfüegn wolln, sich darinen habn zuersehn.
Uf zuvorgehörten Ampt der Hayligen Meß ist der klein und groß Rath uf dem Rathaus für die Hern Commissarien beruefn inen angezaigt, wie das sie Vorhabens wehren, die von der Fürstl. Durchl. gnedigst anbefohlne Commission gehorsambist zu continuieren, anmaßn vorgehende Tag allerlay Praeparatoria
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darzugemacht worden, dieweil aber die Hern Commissarien alhie unbekhandt, so soltn sie helfen wehlen, ein jeder uf seinen Aydt, niemandt zue lieb oder laidt, weder aus Freindt-, Feindschaft, Haß, Neidt, Geschenckh oder Gaben. Und da auch ainer oder mehr Ubergang wurde, keinem solches fürzuwerfen, bey hoher Straf der Obrigkait, wie inen mit Wortn mehr fürgehalten wordn.
GERICHTSBESATZUNG
1) Darauf erstlich B. Johann Reonhardt Hettinger fürgefordert, selbigem angezaigt, das seiner Qualitet halber kein Mangel, aber seines Lebens und Leinmuets halber vil gemaine Nachreden der Buellerey wegen fürgangen. So wolte man ihne hiemit als einen der im Regimenth Nutz und Wol zugeprauchen, ermahnen, hinfüro seine Sachen dahin anzustellen, damit der ohne Nachredt sein möcht und wolte man ihne also wider ernenth und erwehlt habn.
Antwurtet derwegen, daß diejenigen Nachredn so den Hern Commissarien fürpracht durch keinen Menschen könden erwisen werden. Wolte gepeten habn denselben keinen Glauben zugeben.
2) Weiters solte er Hettinger vermog seiner Aydt und Pflicht helfen benennen und wehlen, hot er B. Johann Ulrich Hohenschildt benent, welcher erfordert und eingesetzt.
TLA 09-009
3) Diese obgemelte zwen haben benent Georg Layblin, welcher mit gnuegsamer Erinerung eingesetzt.
4) Mehr durch einhellige Stim erwelt Hans Saurhöffel gleichergestalt mit gnuegsamer Erinnerung denselben haisen nidersitzen.
5) Claus Glieg ein vleisiger Man wie auch verstendig, wie obgemelt erwelth und eingesetzt.
6) Burg. Georg Springer seithalben kein Bedenckhens auch eingesetzt.
7) Ohnophrius Hertzog, ein vleisiger und verstendiger Man, guet in Stimmen, allein wann er wein getrunckhen sey er etwas seltsam, desen er gnuegsam erinert undersagt und eingebunden hernacher eingesezt.
8) Jacob Schelling ein weitgewanderter wolversuechter Man, eingesetzt.
9) Hans Lieb, ein Schuomacher, ein feiner alter guet catholischer und vermügendtlicher Man eingesetzt.
10) Adam Schweitzer, ein Knapp, beschaidner zimblich gestudierter Man, also das er hets mögen
TLA 09-010
Priester werden, gleichwol schlechts vermögens eingesetzt.
11) Jacob Bleser ein tauglicher wesendtlicher und bereter Mann, eingesetzt.
12) Paul Mayfridt, Goldtschmidt, ein new angenommner Burger, aber ain gar guet Lob, von jedermeniglich, auch eingesetzt, welcher auch, weil er aus der Schlesin gepirtig, zu anzaig des bestendiglich angenommnen catholischen Glaubens neben etwelchen andern mehr newen Burgern und dem Schuolmaister per fessionem fidei gethon.
RATHSBESATZUNG
1) Hans Pflueg mit einheliger Stim in Rath gesetzt.
2) Johann Glieg aus hievor ausgangnem Befelch der Fürstl. Durchl. eingesetzt, ohngeachtet er Claus Glieg nechster Vetter und sonsten wol Bedenckhen gewesen, aber sonst wol thaugenlich und honoribus hievor aus Landtsfürstlicher Macht restituiert.
3) Conradt Hetzer einhelliglich erwelt.
TLA 09-011
4) Hans Repauch
5) Hans Lutz, Schneider
6) Hans Eyselin der Jung, gleichwol noch ohnverheyrath, aber wesendtlich und beschaidenlich.
7) Hans Füssel, Gürtler
8) Andres Theufel, ein feiner wolhaltender Man, aber hat einsmahls aus Farlessigkait das Statthor nit beschlossn, dahero er abgestraft worden, daß man billich nit geachtet.
9) Grog Dengler
10) Andres Haimschdorfer
11) Martin Böttlin, Scherer
12) Michel Haug
TLA 09-012
Diese alle als verstendige Leuth haben einhellige Stimmen gehapt und darauf eingenommen worden.
Darauf erstlichen den Gerichtsverwanten der Gerichtsaydt aus dem Statbuoch fürgelesen, nit weniger ebenmessig denen im Rath, der Rathsaydt fürgehalten Handttrew von inen samendtlich genomen und schwern lassen.
Nach genommnem Aydt haben die Hern Commissarien die Burgermaisterwahl für die Handt genommen, die Stimmen nacheinander colligiert und dahero zue regierenden Burgermaistern erwelth Johann Reonhardt Hettinger und Hans Ulrich Hohenschildt, zue künftigen Burgermaistern aber Georg Haiblin und Georg Sprenger, welche alle neben dem gantzen Gericht und Rath erfordert, dann die Ämpter ufgetragen und die Schlissel sampt den Statbüechern wider zugestelt, doch darneben angezaigt, dieweil vor dieser Zeit die Rathsbesatzung uf Nativitatis Christi beschehen, so solle solche fürohin uff Onum Sactorum gleich wie zu Rottenburg fürgenommn werden und jetzige regierende Burgermaister von dieser Zeit ahn nit allein bis uf Onum
TLA 09-013
Sanctorum dis Jar sonder bis widerumb ubers Jahr 1608 im Regimenth verpleiben.
Was nun für Persohnen im alten Rath fürgangen ist thails auser gar naher Verwandtnus und Schwegerschaft thails auch aus andern erheblichen Ursachen wie in vorangedeuten Zeugenverhör Lit. M abzunemen sein würt beschehen.
Darnach der klein Rath nemblich die 24 erfordert, denen angezaigt, daß sich Johann Rauscher beschwert, wie er aus dem großen Rath oder Sechtzigern gesetzt und dahero Urkhundt und Schein begerth, ihne derendthalben nichts fürzuewerfen, noch daß er seiner Ehren endtsetzt. Da haben sich der klein Rath samtlich durch Umbfrag dahin erclärt, das sy gar nichts darumb wisn, das er wehre seiner Ehren endtsetzt, allein hette Rauscher vormahls gesagt, was er dem Rath noch fragte, er habe sein Obrigkait zu Insprugg und Rottenburg.
Die Besetzung des grosn Raths anlangendt, weil etliche Persohnen wegen Freindtschaft aus dem kleinen Rath ubergangen, als mit gewesnen Burgermaistern Conradt Eysenbientz und Jacob Wilden beschehen. So hat man wollen von iren Söhnen, so jetzo im großn Rath vernemen, ob sie iren Eltern
TLA 09-014
weichen wolten mit dem Vorbehalt die Expectantz inskünftige vor andern zu habn und sie wider zugeprauchen, darin sie uf beschehn zusprechen und erinnern guetwillig sich erzaigt und eingewilligt. Es seindt auch etliche als Leonhardt Noll, Hans Erhardt, Baldtas Horber, Jacob Volckh und Jerg Schertlin im großn Rath gewesen, welche irn Brüedern vorig klein Rathsverwanten ire Stellen angeregter Gestalt cediert und freywillig ubergeben.
Nach demselben als der groß Rath oder die Sechtziger ersetzt, hat man von selbigen aus dem Statbuoch den Aydt fürgehalten und von inen genommen und die Newe Reformationpuncten vor gantzer gemainer Burgerschaft publicirt und abgelesen sub Lit. N zusehn. Nach Vollendung desn habn sich gegen Ihr Fürstl. Durchl. irem gnedigisten Landtsfürsten und Hern Burgermaister und Rath gantz underthenigist der gnedigisten Fürsorg halb bedanckht und das sy solches alles mit underthenigister Reverentz angehört, mit weitern Vermelden sich hinfüro allergehorsambst und underthenigst zuerzaigen.
DER ÄMBTER BESATZUNG
TRUCHEN ODER SECKHELMAISTER
Neben den beden regierenden Burgermaistern
TLA 09-015
so ohnedas einen Schlissel haben ist aus dem Rath verordnet Johann Glieg aus dem großn Rath aber Hans Gfrör.
STATINSIGEL
Ebvnergestalt die drey Schlissel zu der Stat Insigel sollen die 2 Burgermaister so nit das Ampt tragen, vom Gericht aber Ohnophrius Hertzog und vom großn Rath Hans Rapp.
SALTZAMBT
Sovil das Saltzampt betrifft, verbleipt es noch beim alten Herkommen, das einer des Gerichts und des großn Raths solches verrichten sollen.
BAWMAISTER
Uf beschehen Umbfragen zue Bawmaister verordnet B. Georg Hayblin und aus dem kleinen Rath Conradt Hexel.
SPITALPFLEGER
Hierzu nach beschehnem Umbfragen darzuverordnet einen regierenden Burgermaister derunder Jo. Reonhardt Hettinger und wegen des großn Raths Michel Hohnschildt benent.
TLA 09-016
STEWEREINZIEHER
Verpleipt es beim alten Herkhommen, ein Burgermaister und einer des großn Raths.
UMBGELTER
Aus dem Gericht Ohnophrius Hertzog und aus dem großn Rath Martin Erhardt verordnet.
MÜHLIN ZINS EINNEMERE ODER MÜHLMAISTER
Verordnet Hans Saurhöfel und aus dem großn Rath Georg Rottenburger.
LANDTGARBEN EINZIEHERE
Hans Pflueger des kleinen und Jacob Kußmaul des großn Raths.
STEYER UND SCHATZUNG NACHER EHINGEN ZUE LIFFERN
Burgermaister Hettinger verordnet und wofern er Leibs Ungelegenhait halber solches nit versehn kondte B. Jo. Ulrich Hohnschildt das verwalten solle.
TLA 09-017
ALMUESENPFLEGERE
Burgermaister Gerg Hayblin und Hans Volckh des großn Raths.
SIECHEN PFLEGERE
Verpleibt bey den alten Pflegern.
Als die Ampter allermasn ersetzt, ist gewester Statschreiber für die Hern Commissarien und den Rath erfordert und uf zuvor des Raths beschehen Ersuechn und Begern ime auferlegt, ales der Stat sachn Befelch Schriftn, Concepta und was vorhandn einzu antwurten, das dann also beschehen.
Ebenfahls als ein Magistrat zu Horb wegen des Umbgeldts und Landtgarben das sie einziehen befragt, ob sie etwas darumb fürzuweisn hetten. Sie zur Antwurt gebn, das sie dasselbig von ohnvordenglichen Jar hero für ewig und ohnperturpiert in Possession gehapt und wol herpracht. Aber sovil die Mühlin anlang, einen original Lehenbrief von weilundt Ertzhertzog Leopoldten zue Österreich dessn Collationierte Copey sub Lit. O hierbey zufinden fürgezaigt und ir angeben damit bescheindt.
Zuegleich hierbey ein Verzaichnus der Äckher
TLA 09-018
so von dem Spital zue Horb verkhauft worden Lit. P notiert zu finden, auch ain Verzaichnus der Möhler, so die Stat Horb durch das gantze Jahr gehapt mit Q signiert, welches alles in vorgemelte abgelesner Reformation Articul und Puncten sofern begriffen, daß die Äckher solln wider gelöst und etliche mähler abgestelt werden.
Claus Gerber etliche Beschwerungspuncten wider den Magistrath und Johann Verstern ubergebn, mit R signiert, welche zu Abhelfung der Herrschaft Uncostens in Privathsachen wolangenommen, aber nit abgehört, sondern zu referieren hierbeygelegt.
SCHULDTHAISEN AMPTH
Dieweil bishero gewester Burgermaister Michel Erhardt das Schuldthaisenampt als ain Amptsverweser versehen und aber allerhandt Bedenckhen fürgeloffn, das er sehr vorthailhaftig, inmasen in vorhergehender underschiedlicher Zeugen verhören zu finden sein würdt haben die Hern Commissarien Hans Jacob Finckhen Einwohnern zu Horb , so ein feiner junger ansehnlicher Man und guets Vermögens, für sich erfordert, selbigem solch Ampt angeboten, der sich zwar erstlich neben seinem Brueder
TLA 09-019
sehr endtschuldtigt, mit Anzaigung besorgender Feindtschaft und das er sich mit meniglichen abwerfn miesse, nit weniger auch schlechte und geringe Besoldung darbey zuerlangen. Aber zuvorderst Kais. Mai. und Fürstl. Durchl. zu Österreich seiner aller und gnedigsten Hern zu underthenigisten Gehorsamb dasselbe als ein Amptsverweser bis uf ferner gnedigste Verordnung und Ratification annehmen wolte, als der Hoffnung im khinftigen Fahl anderwerts in solches geniesn zu lassn.
TLA 10: Zeugenverhör des Statwesens halber zue Horb. 1607 Jun 1
TLA 10-001
Zeugen Verher des Statwesens halber zue Horb.
1. Zeuge
Martin Gerber Burger alhie, ain Handelsman und Färber, auf 36 Jahr alth, der Christina Rauscherin Brueder, dem Schuldthaisen nit feindt, nit in Acht oder Baan incarteris juxtus.
10) Wie Schuldthais mit den Freveln umbgangen…
TLA 10-002
11) Auf das eylft Fragstuckh, ob Schuldthais der Hernschaft Frevel lassen hinschleichen und für sein Privathpersohn etwas darfürgenommen…
TLA 10-003
12) Wie der Frävel halb im Wiertshaus gehandlet worden…
8) Wie Schuldthais Zechen in seinem Haus halte…
5) Was für Wein auf dem Rathaus aufgangen…
TLA 10-004
2. Zeuge
Michel Garb handlet mit Wahr und Wein, auf 30 Jahr alt, auf 1500 Gulden rich, der Rauscherin von weitem verschwägert, nit affectioniert.
Zum 11. Punkt befragt.
3. Zeuge
Hans Garb des Großen Raths, der Rauscherin etwas verschwägert, dann ihr Brueder habe sein Schwester, aber er gebe ihr nit vil zubehalten.
Zum 1. und 2. Punkt.
TLA 10-005
4. Zeuge
Hans Erhardt, des großen Raths. Er und die Rauscherin seyen geschwisterig Khindt, well darumb seiner Seel kein Beschwerdt machen, ob sy gleich sein Schwester wehre.
Zum 4.,5.,8. und 15. Punkt.
TLA 10-006
5. Zeuge
Seina Hans, sonst Zimmerman, armer Tagwerckher.
Zum 12. Punkt befragt.
6. Zeuge
Johannes Glieg, des Kleinen Raths und Gastgeben zur Cronen.
Zum 5.,6.,8.,15. und 16. Punkt befragt.
TLA 10-007
7. Zeuge
Jacob Wildt, Gerichtsman, ein Würth, der Rauscherin Schwager, dan sein Dochter hab irn Brueder, welle so oft sich darumb nit anfechtn, dann er vermöge sich der Rauscherin nichts an.
Zum 5.,6.,8. und 15. Punkt befragt.
TLA 10-008
8. Zeuge
Burgermaister Eytenbientz, habe gegen niemandt keinen Widerwilln, und obgleichwol die Christina Rauscherin sein Gevatterin, so neme er doch sich iro hingegn nit vil ahn.
Zum 5.,6.,8.,10.,15. Punkt befragt.
TLA 10-010
9. Zeuge
Catharina Wehrnitzin, des Lauxirtmans Hausfraw, sie und die Rauscherin seyen zun drittn Kinder verwanth, sey dem Schuldthaisen nit feindt, auch nit angewisen.
Zum 16. Punkt befragt.
TLA 10-011
10. Zeuge
Claus Gerber, der Rauscherin Brueder, jedoch niemandt feindt.
Zum 3. und 5. Punkt befragt.
11. Zeuge
Jacob Hohenschildt, genanth Christa Zackhle, der Rauscherin verwanth.
Zum 12. Punkt befragt.
TLA 10-012
12. Zeuge
Hans Hohenschildt, Burgermaister Hans Ulrich Hohenschildts Brueder und des Burgermaister Erhardts Schwager, also der auch der Rauscherin verschwägert, habe mit Schuldthais wasmüs verstandt, aber darumben nit feindt.
Zum 13. und 14. Punkt, aber auch zum 1.,2.,3.,5.,6.,7. und 8. befragt.
TLA 10-013
13. Zeuge
Jacob Noll, des Gerichts und Würt beim Greifen, bekhennt das er zum Schuldthaisen wie auch zu der Rauschern keinen guet Willn.
Zum 2. und 3. Punkt befragt.
14. Zeuge
Hans Schmidt Zoller, dem Schulthaisen verwanth im 3. Gradu.
Zum 13. und 14. Punkt befragt.
TLA 10-014
15. Zeuge
Hans Pflueger, des Kleinen Raths, auch ain Würth.
Zum 1.,2.,3.,5. und 6. Punkt befragt.
16. Zeuge
Matheus Eberhardt, des Kleinen Raths und Würth zu der Sonnen, integer.
Zum Umgeld befragt.
TLA 10-015
17. Zeuge
Georg Schertlin, ein Beckh, Würt zum Engel und großen Raths, Schuldthais sein naher Schwager.
Zum Umgeld befragt.
18. Zeuge
Maria Ostertagin, Matheus Eberhardts Hausfraw.
1607 Jun 1.
19. Zeuge
Hans Gerber im Espach, so vor 2 Jahren Spitalmaister gewesn.
just Michel Erhardt seye etlich als auf 16 Malter bey seinem Abtritt schuldig verpliben, ob ers bezalt oder nit, mög er nit wisen. Von Malzeiten ut reliqui supra auch wan man etwas im Spital zue schaffen gehapt, habn sy drin gessen, mit Schickhung des Flaisch ut modern Spital hab vil Exstanzen so gar alth.
TLA 10-016
20. Zeuge
Onofrus Hertzog, Weingärtner, des kleinen Raths.
Zeigt sagt Burgermaister Erhardt habe lasn die grosn Vaß im Spital für seinen Privathnutz in des Spitals Costen binden, seine Wein darin gelegt, sehe kheinen Wein hineintragen, damit man solche Vesser wider zufülle, gedenckhe wol, es werde aus des Spitals Wein beschehen, darumb von der Spitalmaister und Keller Wisenschaft haben möchten. Er ERhardt seye noch nit lang im Gericht und dem Ampt hab aber alberaith wol zugelegt. Item er hab 40 Gulden empfangen ein Roß in Spital zue khaufen, darumb hab er für seinen Nutz Thuech kauft und das Roß nit bezalt, darumben von der Verkheufer zu ime Zeugen kommen, und ime verwisn, das die Hern zu Horb ine nit bezahln. Sonsten gang es mit den Spitalraitungen also zue, daß jederzeit gar zuvil Exstantzen verpleibn und selbige nit eingezogen werden. Er Zeug habe auch nie gern gesehn, daß man dem Spital die Ackher verkhauft, sonderlich weil die Pfleger solche für sich selbst gekhauft, als B. Hetting.
Die Spitalknecht hettens geschetzt, denselbn man aber auch Äckher davon gegeben als Hannsn Hierlin ain gueter Ackher
TLA 10-017
so noch nit alle bezalt, man hette uber ein Roß nit weiter im Spital und keine Khnecht oder Mögt mehr (Es wehre dann etwan ein Buob gewest) haben dörfen, da man nur fleissig darzue gesehn hetten könde jeder leichtlich gedenckhen es werde ein uberlegte Sach gewest sein, das die selbes ainandern also zu kaufen geben, dann obgleich solchs aufm Rathaus beschehen, so hette doch niemandt zuvil darzureden dörfen, dann er baldt haimgeschickht worden, inmassen auf ein Zeit Zeugn selbs begegnet wehre, das man ihne zuhaus gelassen und nit mehr zu dieser Handlung gezogen, wehre seins Erachtens nutzlich, weil man im Spital Früchtn mues kaufn, das man solche Ackher wider löste.
Belangendt die Verwanthnus dern im Kleinen Rath, die seie groß, er habe allein kein Freindt, derwegn so er etwas geredt, habe mans Haus gleich gewißt wie es aber sowol im Spital, als im Regimenth der Stat beschaffn, hat er uns schriftlich mit aigner Handt verzaichnet ubergebn, wie aus der Beylag Lit. A ausfürlicher zusehen…
TLA 10-018
21. Zeuge
Conradt Eysenbeitz im großen Rath, just, sey vier Jahr Keller im Spital gewest, man habe etwan den Pflegern und dem Statschreiber so man gemetzget, jedem auf 4 Pfund Flaisch geschickht, Burgermaister Erhardt, weil er gewürtet und in die Lander gefahrn, bisweiln ein Fuohrfaß endtlehnet, aber widergegebn. Man solt zuvor auf den Augenschein gezogen sein, ehe man die Spitaläckher verkhauft hette. Die Pfleger habn uber 4 Jauchert davon nit
TLA 10-019
wol aber andere Burgere vil khauft. Gleich darauf habe man im Spitel Früchtn wie auch Stro khaufen miessen. Michel Erhardt, weil er Pfleger gewesen, hette etwan ein Melterlin 4 Habern endtlehnet oder sonst gefasset, gedenckhe aber wol, er werdts verrechnet habn. Wann man etwas im Spital seiner Dörfer underthonen oder anderer Ursachen zuthuen, so Essen und Drinckhen die Pfleger solches möcht des Jahrs 12 mahl ungefahr. Wann man aber umb Martini rechne, so essen sy alle tag im Spital und dis wehre uf 14 Tag lang.
22. Zeuge
Georg Rottenburger, des großen Raths, just. B. Michel Erhardt hab in des Spithals Costen seine Vößer lassen binden, auch desselben Raif darzu gepraucht und als er ainist in Versamblung des großn Raths darvon geredt, das mans in Güete fürkommen solte, hette es Stefan Schimel sein Collega gleich ihme Erhardten geschwetzt. Item zu Erndtzeit hab er mit Spitals Mann seine aigne Garben eingefüert, wann also Unwetter eingefallen wehre, hette dem Spital das seinig vernassen müesen. Jetziger Spitalmaister Peter Bernhardt hette ime Zeugen under seiner Schnittern gesagt, als dem Spital vor 2 Jahrn auf
TLA 10-020
300 Gulden an gueter Wehrung Zins oder Gilt gefallen, hette Erhardt selbig eingenommen, darmit auf Straßburg in die Meß gezogen und in seinen Nutzen gepraucht. Ob ers wider guet gemacht, wisse Zeug nicht. Weiter hette er Erhardt nach und nach auf 25 Malter ab des Spitals Casten genommen, darüber Spitalmaister zu seinem Karrenknecht gesagt, Boß Rosparmenth neme er gleich den Castn gar, so waist er, das er alles hott, zahle er doch nichts und khindt niemandt nichts von im pringen. Er habe auch vor 2 Jahrn auf dem Katzensteig seine Äckher mit des Spitals Mäni brochen und ehrn lassen, das 2 Tag gewehrt, Roß und Leuth aber hetten im Spital geessn. Item habe mit des Spitals Roß und Karren seine Pfel fürs Illinger Thor in seine Weinberg füern lassn, vor ainem Jahr, und ob er sich gleichwol mit Ausredn möchten, als hette er dagegen mit seinen Roßn im Winter dem Spital 2 Tag Holtz zum Milinger Weg gefüert, so hat er doch zuvor am Abendt seine Roß in Spital mitsampt dem Knecht geordnet, das sy gefüetert werden. Solches mahl wöhr der Spitalwag im Weinlandt gewesn, man hab etlich mahl also frembde Wein in Spital kauft, aber der Armen so darin nit zuthail worden schlechter
TLA 10-021
Gescheftlin halber wie auch der Rechnungen wegen kommen. Jetzt etliche Jahr hero die Spitalpfleger zusammen Essen und Drinckhen und sonderlich wann die Raitung gehalten werden wehre es etwan 14 Tag oder 3 Wochen, kome man Vormittag khaumb vor 9 Uhrn zusamen, da mög man nit wol die Büecher aufthuen und den Sachen einen Anfang machen fange man an Tisch beraithen und lade der Ordnung allwegen 2 aus dem Rath zu sich, trinckhen und essen sampt den Statknechten, Spitalmaister, seinem Weib, den Mögten, bisweiln bis in die Nacht hinein treibn auch etwan spetige Sachen, daß sy in Vollerey den besagten Mägten mögten die Haubn ab dem Kopf gerisn, ihr Faßnacht Spil mit haltende, daß dan einer Burgerschaft ubel gefallen, die alten Hern hetten dis nie im Prauch gehapt, sondern wehrn Morgen umb 6 Uhrn zusammen kommen, hetten kheine Gäst geladen und wehren etwan in 5 oder 6 Tagen fertig mit den Rechnungen worden. Selbiger Zeit wehre Gelt und Geltswehrt dagewesen, daß man die Äckher verkauft, wehre hinderruckhs des größern Raths beschehn. Und eben zu Erndtzeit, daß man Habern und Korn baldt schneiden sollen beschehen. Und hetten die Spitalpfleger selbs etliche davon an sich khauft, gleich darauf hett Spital so wol Früchten, als auch Stro kaufen müessen, wehre derwegen nutzlich gewest, man hette solche Güeter behalten und hette
TLA 10-022
man acht Rossen gnueg gehapt, wehre aber ain Unordnung gewesen, daß man eylf Roß gehalten und jedem die Wochen 1 Malter Habern gegeben. Item es hab damahls ein Vichknecht gehapt, der hab Saltz abtragn, hergegen damit er schön Vich habe, demselben Korn aus dem Drosch hineingeschitt, wan die Tröscher nit zugegen gewest, so Zeug selbs gesehn und ime rundt gesagt, daß ers von im nit verschweigen welle, derselb Knecht sey jetzt gestorben.
Michel ERhardt und Claus Glieg seyen lang Siechenpfleger mit einandern gewest, die hettn wie auch auch andere vor inen aus dem Siechengarten das Ophs für sich behalten und den Armen Sondersichen nichts davon gegeben, das seye beyden alten nit gewest, auch seines Erachtens weder Recht noch pillich.
B. Martin Gärber hette dem alten Stathalter zue Rottenburg ein Roß aus dem Spital so auf 50 Gulden wehrt gegeben, darumb sein Mitpfleger B. Martin Voltz nichts wisen wellen, jedoch als das Jahr herumb kommen, hetten sy fürgeben, es were erbarer Zahlung und Raitung darumb beschehen. Jacob Noll wehre dasselbigmahl Spitalmaister gewest, der wehre darumb zu Hern und seine Raitung zusehen. Ermelts Burg Gerbers Söne und Gesindt haben an Feyr- und Festtägen allerlay Handtarbait getriben wann man sy davor strafn wolln, wehren sy
TLA 10-023
gehn Rotenburg den Amptleuthen nachgeloffen, die hetten sy gehandthapt. Er Martin Gerber hette auf ainmahl auf die 1500 Gulden Stat- und Spitalgelt hinder ime gehapt in seinen Nutz, weder Zins noch nichts davon gegeben. Ob aber man umb alles versicheret, wisse er nit, glaube wol die Erbn seyn thails noch daran schuldig, Zeug hette ainist auch beredt, das Stephan Schimel und Hans Horber als Umbgelter zimblich vil am Umbgelt vertrunckhen, wehre im B. Hettinger mit diesen Worten begegnet, es hot sy gethürst, da hette er Zeug geschweiget.
Jetziger Spitalmaister wehre auch auf seinen Nutzn abgericht, man sag es ziehen seine Khinder dem Spital zimblich ab. Item sein Weib laß ir Werckh aus des Spital Costen und durch dasselbig Gesindt machen. Es seyen vil Extanzen und nichts verhanden, das man vor 2 Jahrn 2 Ehehalten so wegsollen iren Lidlohn nit geben khinden.
In Spitalwäldn habe man keinen Waldtknecht, gange vil ab.
23. Zeuge
Michel Hohenschildt, Metzger und des großn Raths, dem Michel Erhardt verwandt, habe wol gehört, daß er seine Vesser aus des Spital
TLA 10-024
Costen binden lassen, man sag auch vil von Burgermaister Eytenbüentz, das er vil aus dem Spital habe, darin Drinckh und esse. Er Zeug wisse es aber nit anderst, dan von hörn sagen. Ob nun B. Erhardt denjenigen Habern, so er beim Spital, wie etwan andere Burger genommen, bezalt oder nit, mög er nit wisn. Die Äckher betreffendt, wehrn nur die bösn verkhauft und die besten zum thail behalten worden. Er Zeug hab 2 Jauchart sampt dem Bluomen davon khauft,…. hab auf ungefahr 100 Garben darauf geschnitten, die hettn auf wenigist 12 Malter Frucht geben. Und gelte ein Malter auf 18 Batzen. Ein Thail des Kaufschllings von diesn Äckhern wehre par erlegt, thails gebe man nach und nach thailweis, wo aber das Gelt hin verrenth, wisse Zeug nit, könde auch nit sonders anzaigen, was mit den Mahlzeiten für Uberfluß und Unordnungen fürgangen, allein sey nit ohn daß bey den Spitalrechnungen allwegen 2 Rathsfreindt geladn werdn, bis die Ordnung herumb kome.
24. Zeuge
Hans Lutz, Schneider und des großn Raths, wisse nichts grundtlichs, wie es aigendtlich im Spital zugange, anderst von hörn sagen. Und beclage sich der groß Noth desn zum maistn, das sy nit auch umb des Spitals wesn sollen wisn, und nit etwan auch 2 aus der Gemaindt darzugezogen
TLA 10-025
werdn allein sovil die Hausrechnung betreffendt die Erfahrenhait habs bishern gebn, wann ein Burger gestorben, daß er dem Spital vil schuldig geplibn, daß man den Erbn alsdan lange Zihl ohne Zins darausgemacht, und bringen keine Extanzn ei, das man schier die Ehehalten nit bezahln könde, das mache die grosse Verwanthnus, also seye es auch mit B. Martin Gerbern seeligen, so gemeiner Stat und dem Spital auf eylfhundert Gulden dergestalt geplibn, so noch nit bezalt.
25. Zeuge
Hans Rethaber qui supra refert, se ad dicta Georgi Rotenburgers q. habeat ex auditu at relatione ipsui qua in ferit corum magno Senatu, der Küefer werde davon sagen mit Namen Jacob Gleser, von deme was auch gehört habe, als er aber selbs auch vor deme im Spital gewacht, het er wol gesehen, daß die Pfleger wie Spitalmaister und sein Weib und der Keller und Statschreiber heftig getrunckhen, wie es dann die Ehehalten selbs gesagt, das es auf 6 Wochen lang ain andern noch gewerth, das hab er Zeug beredt. Aber eines solchen ubel endtgoltn seindtmal undern praetext als wehre er zue früe ob der Wacht gegangen. Er eingelegt, hernacher ein Zeit lang seiner Rathstell endtsetzt, bis letstlichn sie zueselbst gepetn nichts daraus zumachen und ine wider hin-
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eingesetzt, die Ehehalten aber hettn sich ab solchem Verschwenden beclagt, daß derwegn ihnen etwan der Lidlohn nit geraicht wurde.
Als wür die Commissarii unser Proposition gethan, hettn etliche im grosn Rath gesagt, mancher gebe undern Thorn und sonst vil aus, was einer oder der ander zueclagen habn, soll ers jetzt anzeigen. Sonsten möcht baldt einer was redn, seine Kinder und Khindts Khinder müsstens endtgeltn. Er zeug aber hab gesagt wan er beschickht und befragt werde, well er sagen, was er wol wisse.
B. Gerber seye auf 1100 Gulden der Stat und dem Spital schuldig plibn, item ein Biedersieder worden, Frucht aus dem Spital darzugenommen. Wann ims schon ein Rath verbotn, hab ers doch nit gelassen. Er hab dem Wendler das best Roß aus dem Zug von freyen Stuckhn geschenckht und als Zeug er erst bey 2 Jahrn im Ausschuß beredt, hett Burgermaister Hettinger gesagt, wehre nit ohn, aber Wendler hett 50 Gulden darfür an seinen Zins abgethon, welches aber niemandt wissen könten.
26. Zeuge
Anna Boglerin, Hans Schremmen Hausfraw in generalibus waist vom Spitals Hauswesn noch, daß sie einichesmahls ins Schuldthaisn Haus Khundtschaft gesagt nichts zu sagen, ergo sub silentio dimissa.
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29. Zeuge
Peter Bernhardt Spitalmaister, just, sagt als er vor ungefahr 3 Jahrn umb diesn Dienst angehalten, selbigen auch bekommen und hernach gesehen, daß so vil Extanzen verhanden, deren vil unrichtig, hett er sich desn beschwert und vermelt, wo mans im nit richig machen und ernewern wurde, so khöndte er solchergestalt nit Spitalmaister sein. Darauf ime versprochn, daß es beschehn solte. Es wehre aber bis dato noch nit zuwerckh gerichtet. Vor 2 Jahrn als er die grosse Vässer im Spital binden lassen, hette Burgermaister Erhardt 2 grosse davon endtlehnet, darwider gleichwol er Zeug geredt. Hette vermainet, wan er die Vaß hett wellen prauchen, er hetts den Spital nit lassn binden, sonder in seinem Costen gebunden. Darauf er geanthwurtet, es seye allwegen also gewesn, B. Eytenbientz aber hette 2 Vierling seiner aignen Vaß auch durch die Spitalküefer und ins Spitals Costen binden lassn.
Belangendt das Zehrn im Spital hette es järlich 14 Tag nach Ostern darin die Kirchweyhin gebe die Stiftung Maß und Ordnung, wie auch sonsten täglich des Jahrs geben solte, derselbn wurde ordenlich und steif nachgeseht. Er wehre auch darauf gelopt und geschworn, mit sonderm Befelch seiner Hern, daß er derselben
TLA 10-028
vleisig nachkommen solte, man gebe den den Armen ehender mehr dan weniger, auf bemelte Kirchweihe aber erscheinten der Burger Kinder, und die Handtwerckhsleuth, so dem Spital schaffen, also in Suma 300 oder 350 Persohnen, denen gebe man ein Voressen, Suppen und Flaisch auch Wein gienge fast ein Sum Wein, ein Rindt auf 18 oder 20 Gulden werth und ungefahr 4 Malter Korn darauf, dis wehr ein unötiger Cost, dan man den Handtwerckhsleuthen jederzeit den Lohn gebn, sy auch dem Spital nit vil schenckhen.
Weiter wan man den Boden zu Altn fische, habe man auch ein Mahlzeit aufm Rathaus, darbey wehre der gantz klein Rath, deren 24 wehrn. Ginge alles uber den Spital und prauchte man etwas zu einem halben Sum Wein, auf 2 Malter Vesen, ein Kalb, Rindtfleisch, Brot auf 3 tischvol mit Gesindt,und allem was uberbleipt und aufgehept würt, gebe man den Armen im Spital und Seelhaus.
Wann die Rechnung im Spital järlich nach Martini gehaltn wurden, so einen Tag 10, 12 oder nachgestalt der Sachn lenger wehrn, da essen alle Tag die Pfleger, Statschreiber und all Zeit 2 vom Rath der Ordnung nach im Spital, bis sy genug haben, der ein Gang etwan baldt, der ander spath, als er Zeug vor 4 oder 5 Jahrn gleich
TLA 10-029
ex oppositio des Spitals in der Herberg zum Schaf gegenuber gehauset, hette er wol vilmahls ein grosses Jubelirn, Geschray und Unfuohr im Sütal von der Spitalmaisterin (so man hernacher verpreindt) und irem Gesindt gehördt, daß khein Wunder der allmechtig Gott uber sie erzürnt und verhengt, daß allerhandt Vorfäll sich darin begebn.
Alle Quatember here man des Spitalmaisters Hausrechnung ab, alsdan esse man auch zu Morgen darin. Darbey wehrn beede Pfleger, Statschreiber und beede Statknecht. Sonsten begeb es sich gar selten, daß jemandt darin esse. Allein B. Eytenbientz, der auch nit vil zum besten hette vordem sich bisweiln zugeschlagen. Aber auf Weihenächten schickhe man den 4 Burgermaistern und dem Statschreiber jedem ein Kuechen auf 40 Kreuzer werth zum gueten Jahr. Das halt er für einen großn Müsbrauch, desgleichen gebe man ime Zeigen seiner Hausfrawn, Knecht und Mägten auch jedem Armen den Knechen auf 3 Batzen werth, ohngeacht die Stiftung nur ain Viertel eines Kuechens, dargegen aber nit vermöge, daß man dem Gesindt, vil weniger den Burgermaistern und Statschreibern ichtwas dergleichen geben solle.
Item auf Ostern gebe man den vier Burgermaistern
TLA 10-030
und Statschreibern und andern obbemelten jedem einen Fladen, den Burgermaistern und Statschreibern aber zwen, welche beede ungefahr 5 Batzen werth sein möchten. Weiter schickhe man auf bemelten Tag jedem B. und Statschreibern jedem 2 Kös aus dem Spital, deren einer 10 Kreuzer werth sein möcht. So oft man ein Rindt im Spital meztet, wie also par er heutigen Tags, hoc est am Hayligen Pfingstabendt den 2. Juni beschehn, auch wan man ein Schwein abstech, so mües man jedem Burgermaister und dem Statschreiber als vom Rindt 6 Pfund wo es zum besten ist, und ein Voressen ungefahr auf 3 Pfund sampt einem halben Fueß, von einem Schwein jedem Burgermaister ein Fueß, das wer aber ain gantzer Schenckhel und dieweil die Saw nit fünf Füeß habn, hett er dem Statschreiber was anders darfür geschickht, auch etlichmahl 2 Sawn gemegtzet, damit er sy alle fünf beschlagen könde und nit so oft schickhen mieste. Es begebe sich, daß des Jahrs auf 10 Rindt und 10 Schwein gemetzget werdn, jedem ein Hirnwurst, Roßwurst, Leberwurst und 2 Bratwürst.
Auf bemelten Martini habe es einen Brauch so gleichwol nit in der Stiftung stande, das abermahls jedem Burgermaister und dem Statschreiber, sodan in die weisen Samblung wegen das sy etwan dem Spital Kertzen an jedes
TLA 10-031
Orth 2 Mas Wein schickhen. Betreffendt die verkhaufte Äckher so des Spitals gewesn, soltn selbige da er Spitalmaister gewesn, mit seinem Willn nit verkhauft worden sein. Man möchte allein die Büechlin erfordern, von den Pflegern wurde man baldt sehen, wie solche Äckher bezalt wurden, dan sey dieselben nur mit dem Nutz bezahlen.
Burgermaister Erhardt hette verndt nachendt bey den 50 Malter Habern im Spital nach und nach endtlehnet, solche aber noch bis auf 24 Malter bezalt, aber kein Ubermeß wie sonst ain gemeiner Burger wegn der Schrannung 1 Viertl auf das Malter gegeben. Wann er obbestimpten Rest bezahln werde, wiß er nit, hab ime nichts zugepieten.
Besagter B. Michel Erhardt hab 52 Gulden aus dem Spital erst newlich empfangen, das auf Georgi an Tybinger Marckht er ain Roß in Spital kaufn solte, hab er das Gelt an seinen Nutzen gewendt, Zwilch darumb kauft, dargegen aber von einem Pauren zue Rordorf im Gey in Rottenburger Ampt ain 2järigs Fihlin per 40 Gulden khauft, aber nit bezalt als nur uber 8 Tag der Verkheufer seiner Bezahlung nachvolgt, hette Burgermaister Hohenschildt solche 40 Gulden widerumb hergelihen.
TLA 10-032
Vor 2 Jahren, als die 150 Gulden Reichsmintz Zins von Fridtberg dem Spital erlegt worden, hette B. Erhardt solches Gelt mit sich nacher Straßburg zu seinem Nutz genommen. Als es aber Zeug beredt, hett ers ungern gehapt und vermelt, daß er 15 Gulden uberwechsel, ime darfür ins Schuldtbuoch schreiben lassen, wisse nit, ob ers widererlegt oder verrechnet hab oder nit, die Rechnungen werden es zuerkhennen gebn.
30. Zeuge
Hans Martin Heckher, zaht, habe fünf Jahr lang bey B. Martin Gerbern seeligen gedienth und als er ungefahr vor 10 oder 12 Jahrn in bemeltem wehrendem Dienst einstmahls mit den Roßn aus dem Veldt umb mittagzeit kommen, hettn sein B. Hausfraw zu ime Zeugen gesagt, du muest gehn zum Hern hinab in Spital. Hab er vermelt, was mueß ich thun und nicht wol vor essn. Sie gemelt, ey gang, er würt dich baldt fertigen, daß er gethon. Wie er nun hinabkommen, hett er ime einen schwern Sackh mit Gelt geben, so er Zeig auf 600 oder 700 Gulden geachtet, zum Stüblin heraus gepracht und eins haissn haimb seiner Frawn zutragen. Wie nun ers also haimbgepracht, hette sie den Sackh von im genommen und herumbgesprungen, gesagt, der Theufel stehle, ich hab aber Gelt. Ob ers aber behalten oder dem Spital widergeben, oder was das Gelt gewesn sey, wiß er nit. Er hab oft Lichter und Karrensalb im Spital
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holen miessen, darob die Knecht darin unlustig worden. Silentium.
31. Zeuge
Hans Reblin werdt im Spital erhaltn, seie niemandt verwandt, noch feindt. Zaicht ahn, man halte die Stiftung nit allerdings, dann man jeht im dritten Jahr das Mayenmahl nit gegeben, so ein Suppen, ein Stuckh Flaisch brottens und ein halb Maß Wein sein solte. Item der Pfrüendtwein, so alle Wochen vor Jahrn anderthalb Maß gewesen, und am S. ain halb Maß, jetzt gebe man man jedem allein am Sontag die halb Maß saurn Wein, die Wochen nichts ohngeachtet B. Hettinger bevohln, das man inen den Wein halbiern solle. Item von Ostern bis St. Johannes im Sommer solte man jeden am Sambstag ain par Ayer gebn. Das beschehe auch nit. Item im Hewet, Ömbet und wan man Holtz richte, hette man vor Jahrn jedem ain halb Maß geben, jetzt wehre es auch abgangen.
32. Zeuge
M. Johan Adam Hertzog, Statschreiber seiner Anzaig nach just… (Es folgt eine Liste der Ratsmitglieder mit knappen Urteilen und verwandtschaftlichen Beziehungen untereinander).
TLA 10-035
Die Äckher des Spitals solten nit verkhauft sein worden, werden auch Liederlich und langsamb zalt. B. Hettinger hette selbst auch einen Ackher davon, sampt den Bluomen kauft, der hette gleich auf die 30 Gulden Früchten ohngefahr gegeben. Baldt darauf hett er einen Nutz Habern darvon gehapt, verzinst noch järlich den Hauptschilling mit 30 Gulden 30 Kreuzer. Der Ackher bezahle sich doppelt selbst, hic inceteris. Item habe von der Stat ehe er Statschreiber in der Dienst komn 300 Gulden endtlehnet, davon gebe er keinen Zins.
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Was ime auch etwan an Steyrn uberblibn, pfleg er haimbzutragen, gleichwol noch khein Raitung darumb gegebn, daß er nit wiß, wie es damit beschaffn.
…
Sey wahr daß B. Erhardt dem Spital bey verndriger Rechnung auf 60 Malter Habern schuldig bliben, dargegen verkhauf er seinen Habern so theyr er khonde und bezahle den Spital liederlich.
33. Zeuge
Jacob Noll sagt za wahr sein das Stathalter Wendler ein Roß per 40 Gulden aus dem Spitalzug ausgesetzt, daß ime B. Martin Gerber gegebn, ob ers aber bezalt oder nit, wiß er nit. Allein sovil wol, das ein großer
TLA 10-037
Rath darob wie er damahl als gewester Spitalmaister in Anno 94 et 95 ubel zu friden gewesen.
…
34. Zeuge
Jacob Gleser, Kiefer, sagt, sein Vater wehre vor viln Jahrn Khiefer, er auch hernacher auf ein Jahr Keller im Spital gewesen. Jetzt sey er wider Khiefer darin, hab er wol gesehen, das sie die Burgermaister als Spitalpfleger Geschirr ins Spitals Costen binden lassen ehernacher habn sie es mit den Vesern angefangen, als B. Michel Erhardt, dern noch 2 oder 3 in des Spithals Keller ligen. Vor Jahren hett es etwan der armen Leuthen in der undern Stubn auf 40 Persohnen gehapt, ietzt hab es uber 10 oder 12 nit, die man dain erhalte. Es seyen aber auch die großn Wetter so vil Schaden gethon, vil daran schuldig. Es hab niemandt Wolgefallen
TLA 10-038
das man die Äckher vom Spital verkhauft, darnach hab man miessen Frücht und Stro kaufen ut reliqui prioris.
35. Zeuge
Andres Dettling non zuratus aber sonst seiner Aydt und Pflicht erinnert…
36. Zeuge
Bastel Hafner, Hüeter ufn Diebsthurn non iuratus und niemandts verwandt, ist wegen Ausgrabung der Beim im Guetleuth Weinberg befragt…
TLA 10-039
37. Zeuge
Hans Pflueger, niemandt verwandt, iuratus.
TLA 10-040
38. Zeuge
Hans Horber, des Gerichts und Raths, sey dem Ferster nit befreindt…
39. Zeuge
Stefan Schimel, des großn Raths…
TLA 11: Underthenig Clagen und Anbringen 1607 Mai 30
TLA 11-001
An die Kommissare.
…
Wolgeborner, auch edler hochgelehrter genediger und großgünstiger Herr. Bey E.Gn. und H. werden wir unden benande gegen und wider Christina Rauscherin Hans Rauschers Ehewürtin, nottrunglicher weis zueclagen verursacht. Wiewoln wir uns bishero von Zeit an unsers häusrestlichen Hiewohners, als auch iehe und allwegen in unsern anbeuchlenes Beruof, Handel und Wandel ohne selbsteigenen Ruohn zuemelten, gegen meniglichen also erzeigt und verhalten, daß wir auch daher umb sovil mehr gueter tröstlicher Hoffnung leben. Es werde sich niemands ab uns zuebeschwehren haben. So kompt uns doch auf höchster Kummernus gantz bedenckhlich für. Wasgestalt gemelte Christina
TLA 11-002
Rauscherin sampt iren zweyen Gebrüedern Marthen und Claus Gerbern außer zweifelicher wehrender Neidhassigkeit sich verwegen Gelusten lassen, uns hien und wider, sowol uf freyer Gassen, als auch in wehrenden unsern Raths Versamblungen uf des höchste zuverschreyen, als wann unsere Zuesambenkunften und notwendige Berathschlagungen nur zue allerhandt Verrätherey und Betrug angestelt würden, wie sie uns dann anderst nit, als die 60 Verräther nennet und sonst andere dergleichen viel ehrriehrige Nahmen mehr zuemesen thuen.
TLA 13: Allerlay Defect der Raitungen. Horb
TLA 13-001
Horber Defect, so in Rechnungen funden worden.
1) Daß sich die von Horb die Ehebruch, Fridbruch und dergleichen Sachen abzestrafen understanden.
2) Item sy haben zue Salzsteten zwen per 60 Gulden gestraft und andere mehr, so nit zuegestatten.
3) Item weyl sy sich allerlei Strafen anmaßen, were guet umb ire Dörfer einkomen Raith. zethuen der Frefel und Strafen halber das ain Schultheis darbei were und sehen kindte, wie es mit den Strafen zuegang.
4) Dann als Hans Manget von Rottenburg beim Ylinger Thor gefreflet, haben die Spitalpfleger ine per 2 Gulden gestraft und geherdt doch die Frefelen zu Horb der Herrschaft zustrafen.
5) Alle ire Rechnungen mechten furters uf Weyenachten us und angeen, so aber bishere nit mit allen beschehen, sonder ire sondere Zeiten gehabt.
6) Spitl Pfleger haben von aim jeden gläut gelt eingenomen, des der Stat kainswegs sonder der Obrigkeit gebürte.
7) Stat und Spitl wie auch tails andere Ambtlin haben vil Usstendt so billich vorrat haissen solte, denen wer mit Ernst ufzelegen, selbige alspaldt zesamenzeziechen und in bestimbter Zeit den Herrn
TLA 13-002
Commissarien ain Verzaichnus zue yberschickhen, wievil bej jeder Pfleg usstendig.
8) Dann so befindt sich, daß sy dem Spitl uf 4000 Gulden werdt gueter verkhauft, es kan aber nit befunden werden, obs alles in Raitung komen seye oder nit.
9) Mit der Stat Milinen deren drey und von Österreich vor Jaren mit sonderer Condition an sy kommen, geet liederlich zue, ertragen wenig und geet gar vihl uf Underhaltung, were wol bessers Ufsechen zehaben.
10) Us der Stat Vorrat würdet vihl fur Burgerschaft zue Tirckhenschatzung geben, daß kombt aber allein den Reichen zuegueten und der Stat zue Nachtal. Dan ain armer Burger gibt etwa 5 Schilling oder 1 Pfund, da es dem Reichen 10, 20, 30 und mer Pfundt Heller betrifft, also gibt Stat die Schatzung und die Reichen nichtz.
11) Es befindet sich nachendt bei allen Rechnungen steet zu bes und seyen wur unserer Besoldung bezalt, steet aber nit, wievil oder was es seye.
12) Anno 97 ist im Spitl umb Flaisch usgeben worden 607 Gulden 9 Batzen 3 Kreuzer, betrifft uf ain Flaischtag bey 63 Pfundt Flaisch. Ob es nit zuvil.
TLA 13-003
13) Anno 1600 ist im Spitel an Rockhen verbraucht 155 Malter, betrifft ein Wochen 3 Malter, Vesen 706 Malter, betrifft ain Wochen 14 Malter, geet mer als zu Rottenburg uf.
14) Wan man die Steurbuecher de Anno 95 inclusive unnutzt 1605 besicht, und die Rest zesemen legt, betr. selbige uber alle Usgaben 18258 Pfund.
15) Das solt nun von disen Jaren vorretig sein, wo es hinkommen, findet sich in kainer Rechnung.
16) So seyen auch vast ale Register also gestelt, daß sy weder Anfang oder Endt, nit lateriert oder summiert, vihl weniger die Vergleichungen oder Beschluß gemacht. Der Ursachen kinden sy nit Rechnungen genennt werden.
TLA 14: Einnehmen Gelt von Pfründen undt Leybgeding (Rottenburg)
TLA 14-001
Einnemen Gelt von Pfruenden und Leibgeding.
Jahr | Gulden | Kreuzer |
1590 | 1760 | |
1591 | 536 | |
1592 | 338 | 15 |
1593 | 464 | |
1594 | 1529 | 7 |
1595 | 1097 | 1 |
1596 | 1150 | 11 |
1597 | 1180 | 18 |
1598 | 1078 | 2 |
1599 | 1190 | 2 |
1600 | 1226 | 5 |
1601 | 3286 | 4 |
1602 | 481 | 1 |
1604 | 1422 | 18 |
1605 | 1688 | 5 |
Summe | 18428 | 18 |
TLA 14-002
Anno 94 seyen beede Seebrunner Hof verkhauft worden,
– erstlich des Lindenfelsen per 1460 Gulden,
daran 600 Gulden und alle Jar 100 Gulden
– das Gotlers Hof per 1500 Gulden,
daran das Par Gelt mit einer Schuldt, das uberig uf Zil
Vom Gotzhaus Creizlingen ist abgelest worden 1000 Gulden
und von Yflingischen Vormundern 2000 Gulden.
TLA 14-003
Frichten im Spital 99 verbraucht
– Roggen 63 Malter 4 Vierteil
– Milkhorn 10 Malter
– Vesen 893 Malter
– Gersten 46 Malter 8 Vierteil
– Schwachkorn 34 Malter 5 Vierteil
– Habern 404 Malter
– Wein 369 Om
– Fillwein dis Jars 63 Omen
– Trueb und Tropfwein 15 Om
TLA 15: Begerter Gegenbericht des Landschreibers zu Rotenburg uber die Beschwerungs Puncten der Ambtleut Nr. 4 notirt, Nr. 6
TLA 15-001
Begerter Gegenbericht uber ihr B. und Hr. den Anwesenden hochansehenlichen österreichischen Herren Commissarien durch Lorenz Haugen Marschalckhen uberreichte allerei vermeinte Ambtsmengel.
Als erstlichen das seiter anno 52 in der Stat Rotenburg niemals ernewert und derhalben unserer Gn. Herrschaft viel in Unrichtigkheit und Abgang gestelt worden, befindet sich whar, und derhalben solche Newerung sehr nothwendig sein, an welchem aber meins Erachtens niemandts als die gemeine Beambte so uber die dreißig Jhar bei diesem Ambt herkhomen und diese Unrichtigkheit einschleichen lassen schuldig, weil sie solches von Jharen zue Jharen ohne sondere Muehe und Uncosten verhüeten megen. Weil aber von Ihr Gn. loblicher O.Ö. Regierung deswegen und das man uf ein tauglichen Renovatori bedacht seye Befelch vorhanden, were Unnoth Ihr Gn. und Hr. hierwider viel zubehelligen.
2) Gleiche Meinung und Notturft sich in Dörfer
TLA 15-002
befindet, auch nit ohne daß der alte Haug als Marschalckhen Vater sambt andern Vorjharen die Obere Herrschaft ernewert haben, da aber die armen Underthanen nach tegliches Clagen der darunder gesuchten newen Beschwernusen und Clagen whar, weiste ich nit, mit was ersprießlich oder göttlichem Fürtrag der Herrschaft Einkhomen erweitert worden were, vom uberigen ist mir nichts bewust, als wan ich jetzo vernommen auch etwho hievor diesem nehinsweis gehört habe.
3) Sonsten es auch im dreiten Gunsten die Wharheit und Nothwendigkheit.
4) Nit allein vermeg anno 41 ufgerichter newen Ordnung, sonder auch meins Erachtens sonsten vast allenthalben Herkhomen daß alle Almanden der Herrschaften gehörig und die Underthanen allein die … … darauf haben, wha und welcher Orten sie aber, als heufig für aigenthumblich eingezogen werden. Ist mit der wheniger Theil fürkhommen, will solches anderen so besser bekhant, auch selbsten in der Stat und uf dem Veldt nit genug Boden oder Erden, zum Theil werden mag, verandtwurdten lassen,
TLA 15-003
so befinden sich die Hofstatt, wie auch viel andere jherliche Zinslin alhie im Usstandt, weil nach Absterben vorigen Kastenkellers der Hofstatten halben volgende Keller khein solche Nachrichtung gehaben megen und selbige einziechen wellen. Gleichergestalt mir Landtschreibern als eim Frembden unbekhandten, der anderen Zinslin halben so mir einzeziehen ufgetragen worden, niemahl weder Hülf durch die Underambtleuth wie anderen, noch gewise Specification der felligen Orten, mitgetheilt worden, jedoch erpietig, da mier allein Zeit und Hülf darzue ertheilt, selbige geliebts Gott richtig zuemachen. Sovil aber andere diesen Puncten angehenckhte abermalige Beriemung belangt, gibe ich mehrverstendigen zuerwegen, was darmit gesuocht werde. Allein bedrücht mich da hievor diesem wie noch uf diese Stundt der aigen Nuzen nicht jederweil vorgeloffen, es wurde weder an Hülf noch Willen ermangelt haben…
TLA 15-011
19) Spitals newen Kelterpaws halben ist der rechte Usschlag hierunder schon von anderen Orten geben und derhalben dis abermal seichtes Rohmreden unnötig oder mal anderst auszelegen.
…
TLA 16: Der Ambtleuth Aviso wie der Gemeindt Beschwerden Nr.2 übergeben remediert werden möchte
Remedium der Gemeindt zue Rotenburg Beschwerden, die sy sub Nr.3 ubergeben.
A) Alte ausständige Steuern.
B) VErbleib überzählig gezahlter Steuern.
C) Wachtgeld.
D) Rückzahlung aufgenommener Gelder.
E) Unfuhr bei Nacht.
F) Stadtfreiheiten.
G) Münzwährung.
J) Polizeireformation.
TLA 17: Copia underthenigster Supplication an Graf Hansen zu Hohenzollern in Sigmaringen wegen hilflichen Raths umb einen Ambtman de dato 1605 Aug 11
TLA 18: Copia Schreybens an Herrn Johann Grafen zu Hohenzollern unsern gn. Herrn Haubtman. 1605 Sep 7
TLA 19: Copia undertheniger Supplication Schreyben an Herrn Johann, Graven zu Hohenzollern, Sigmaringen Haubtman der Herrschaft Hohenberg. 1606 Mrz 8
TLA 21: Gemeiner Ausschuß zu Rotenburg Gravamina
TLA 22: Protocollum was in Commissionsachen durch der Fr. Dcht. Ertzhertzog Maximilian zu Österreich unsers gnedigsten Herrn verordente Commissarien Herrn Christoff Frantzen, Freyherrn zu Wolckenstein undt Herrn zu Trostburg Röm.Kay.Mait. undt hochstgedachter Fr.Dcht. Rath undt Stadthalter des Kay.Hofgerichts zu Rotweil undt Adam Kellern, der Rechten Licenciaten auch mehr aller undt hochstgedachter Kay.Mait.undt Fr.Dcht. Rath, Verwaltern der Landtgrafschaft Nellenburg wegen Reformation in der Stadt Rotenburg am Neckher in Anno 1607 verricht worden.
TLA 25: Inventarium und Beschreibung des Spitals zue Horb an Hausrath, Viech, Früchten, Wein und dergleichen. 1607 Jun 5
TLA 26: Restantzen des Spitals zue Horb an ausständigen Zinsen und leufigen Schulden. 1607
TLA 27: Anzeig, wie es im Spital und mit dem Regiment der Stat Horb beschaffen
TLA 27-001
Item zu wißen wer in dem Gericht und Rat Freind seind ist nit Burgermaister Michel Erhart und Hans Urich Haubenschilt Burgermaister noch Freind hot nit Hans Urichs Bruder Michel Erharts Schwester und sind Burgermaister und Amptdreger mitnander.
Item Jacob Wild und Hans Horber und Clas Gleig haben sy nit drey Schwestern ket die 2 leben noch und hot Clas Gleig ain Soun von der 3 Schwester hot nit Jacob Wilda Soun Hans Erharts Dochter hot mit Jacob Wilden Dochter Marten Gerber ist nit Michel Erharts Freind und Hans Uriches und Hans Erharts Freind hot mit Hans Schauchefelds Soun Hans Erharts Dochter weie füll sind des Freind ist nit Casper Leins Jacob Wilden und der Gerbern und Hauben schilt Freind.
Item ist mit Jerg Heible und Jacob Noll und Hans Pflueger und Jacob Helber nicht Freind.
Item ist nit Conrat Eytenbeinz Burgermaister und Peter Schertlis und Jacob Schelling noch Freind ist nit Conrat Eytenbeintz und Michel Erhart hot nit Hans Erhart Conrat Eytenbachen Bruders Dochter seind des nit Freind, ist nit Hans Paurhefel und Jerg Scheringer auch Freind, ist nit Hans Horber und Endes Dettling auch Freind, ist nit Casper Leins und Endes Dettling auch Freind, ist nit Jacob Helber und Jacob Heinsdorfer Freind, ist nit Clas Gleig und Hans Gleig Bruoders sein, ist nit Clas Gleigen Mutter Conrat Eytenbeintzen Schwester gesin, seind des nit nacht Freind, ist nit Jacob Nollen Frow Peter Schertle und Jacob Schelling und Conrat Eytenbeinzen Kinder, auch Schwester Kinder sind des nit Freind, hot nit Stefa Leins Michel Erharts Schwester ket ist noch ain Saun da ist des ain Frinschaft.
TLA 27-002
Ist aber nit Gericht und Rat nit wol befreindt. Es sind 12 in dem Gericht seind nit die 9 nache Freind. Des ist aber des allerbest, das Michel Erhart und Hans Urych Haubenschilt Burgermayster und Amptdreger sind.
Heytt (hüte) dich guter Freind
laß dich nit under die Freind
befil des und dich dem lyeben Gott
es wirt noch komen zu ainem Spott
dan die Hofarcht nempt iberhand
des waist nun jeder man ftraub und man
der brach nimpt iberhand
den Spittel nimpt man an die Hand
und schlet die Armen an die Wand
der Spittelmaister hit (hütet) auch nit daran,
er nimpt auch ain Burgermaister an die Hand,
damit kompt er auch heir naus
fül mal bis gein Bildechen in Steinhaus
er dreyt (trägt) aber nix daraus
du Spittelmaister bis nun ain Knecht
gib der den Armen so dust du Recht
dein Lon wirt dir werden
du darfs dir nit selber geben
halt du die Külbe mit den Armen
so wirt Gott iber dich auch erbarmen
schenk inen ein den gut Wein
so wirt es vor gott ein Lob sein
aber ich sorg du werdes des vergessen
und werdes nemen die sauren Fleschen
ach Gott laß des dich erbarmen
so gat man umb mit den Armen
noch mus ich dem Spittelmaister epes sagen,
er kan sich wol fleinsen don Wein
er soll Essen und Drincken schicken hom
des besen dut er vergessen
des missen dar nach die Armen gessen
des mag er ina nit gunden
aber es wit im auch noch schwinden don
wan er wider kompt hom
dar bey laß ichs bleiben
TLA 27-003
Nun muß ich auch anzeichen weie sichs der alt Marten Gerber und sein Weib und sein und Dochter haben gehalten und weie auch noch die Schafwirte helt des waists man nun gar wol. Wer nun reden will der Marten Gerber ist ain Burgermaister und ain Spittelpfleger gesein da hot er anfachen Beyr seiden (Bier sieden) da hot eber die Gersten aus dem Spital genussen aber nit bezalt. Bey dem hots er nit lassen bleyben, die guten Zins und Gilten eingenumen dar mit die Stat druket und ain guten redlich Burger aus der Stat driben mit dem Birsiden. Er hot auch die Gersten in der Stat und userhalb der Stat aufkauft, das sich die Burger vor ainen Rat hab beklag, das die Burger des haben nit kinden iberkomen und ain große Not daraus in standen; und allwegen nix umb ain Rat geben aber er hot fül in dem Rat ket, die im darzu geholfen, ain Rat hot nix golten, der Spital hots sich mißen leiden don man hot alla Hay dragen aus dem Spital haim. Nun ist es noch nit genug. Er hot erst genumen die Stat an Hand darumb ist er worden ain reicher Man. Er hot der Stat auch des Gelt abgebetten und nyme wider geben, auch Zeinsgilten eingenumen und nit widergeben, sein Nuza darmit geschaft und seinen Ayd darmit vergessen und ain Rat darmit gedruz. Er hot fül Ayd vor ain Rat geschwogen aber nit rech, des waist ain Rat noch wol.
TLA 27-004
Wie dan seine Sein und die Schafwirte dut mit der Stat und Spitals Gut, da er und sein Frow sind gestorben, da hot ain Rat wellen das man sy nit laß daylen, bis der Spital und die Stat bezalt sey. Aber es hot an Rat nix megen erhalten, sy haben ain guten Hern im Rat, der sy iederzeit nit lot des Geschick noch Alltag. Des klagt auch ain ersamer Rat, das unser Sach so gar ibel stat, des macht, das man der Unwarhayt beystat und die Warhait underdruckt. Aber ich verhof, die Warhait werd sich noch erfinden. Die Schafwirte facht fül an und derfts wol nit, dan wan man ir hette auch gedaun, weie man hot vor 40 Jaren des ernvesten und fürnemen Hern Burgermaister (Wasch) Haubenschilts Mutter und anden Burgermaisters Weibern und anden redlichen Burgersweiber, so wer der große Streich und Ibermut und Versuchung und Verspotten und Schinden und Schmeden nit und derfte unsen großmechen gnedige Hern nit dermit umbgein. Aber ich verhof, Gott werd der Warhait ain Beistatt don item was Marten Gerbers Hausfrow andryft, so ist sy vor 12 Jaren angeben worden zu ainer Unholda und allwegen weie sy auf ainem schwarzen Esel sey komen und irn Broch driben und etlichen mal ir Dochter item nachher sy und ir Dochter angeben worden und auch die selbig dar auf abgestorben sündlich. Bernharts Fezlis Hausfrow, die alla Wort anzaich und alla Grund hot anzeich und zu glaben, dan darvor fül noch haben gerecht weie süch seiderher erfunden hot mit dem Spital.
TLA 27-005
Weie man seiderher hot in dem Spital hot eingrifen und Wiber hein wegericht all darauf gestorben, bis an die man hot abgenumen, sy solle die Schafwirte ledig sagen, der her den des daun hot den waist man wol der iren Bridern hot gesack, was an Rat donen werd. Er drot an meintele mit ainen schwartzer Kregle. Man hot wol ain langen Mantel gemacht, dan er hets wol verdent aa was lyeber dund nun gemacht die Kaz ist noch nit iber den Bach, wan unser Her wirt Recht erfaren weie die Schafwirte dutt lugen sagen. Er sicht dem Statthalter auch lang zu, er hot uns auch verpoten und verkaufen von der Schafwirten wegen. Aber es wirt im auch der Lon werden. Die Amptleyt zu Rottenburg haben auch fül darzu dan, ich verhof, es werd ima auch fül darzu dan ich verhof es werd ima auch der Lon. Dan sy haben ir auch die Unwarhayt glaubt und den Hern bericht. Nun halt ich, die Salb werd nime gut sein, sy werden nit fül mer prischen heim. Nein, sy hetten auch vor wol der Reschen Grund erfaren und allwegen ir die Luge glaubt, so wer die Sach iz nit so groß. Aber meine Her seind auch schuldig daran, man hot zu ir gelassen jederman auf die Dirm mit gesen und drütten vetter und lassen auch aus dem großen Rat ir anzeigt, weie es stat. Auch ir Dinta und Babeyr geben, da hot sy ket gut leben. Darnach haben meine Hern die Zech geben
TLA 27-006
Item was die gaistelichen Hern andrift.
Item was den Hern Brost (Probst) andrift, des ist nun ofenbar darumb ain Soun da. Ist aber seiderher wais ich nit dan, das er ain guter Haushalter und verhof, er werde dem Stift auch wol haushalten. Was dan sein Mackt andrift, so her ich nix, dan sy ist ain hollaus Weibsbild und ain zimliches Alther auf ir hot.
Item was Her Jacob Schrayen andrift, da mang es wol nit unsein mit seiner Mackt. Was dan die Samung (Sammlung) Frowen andrift bey seinem Haus, da komen sy zu im in sein Haus, auch er in ir Haus. Aber ich wais nit, was sy zu schafen haben. Man sack wol, er las am Samstag bald Flaisch holen, damit das er bald ain Stupen hab. Dan er muß nun gessen haben, des sicht man im wol an. Man kann im nit gnug geben und dut des er nit darumb, was er schuldig ist. Darbey laß sich bleiben.
TLA 27-007
Item was Her Jergen andrifts, da wais ich nit von der Weiber halber, dan er hot sein Schwesterkeind oder Besle diser Sach halber mit Weibern und kan auch nit erachten ob er mit solchen Schazen umbgegen so ist er sunst nit so gar grob mit Worten weie epen Her Jacob Schray und Her Cristofel.
Item was Her Machen andrift, da wais ich auch nit von den Weiber halber, dan er hot seiner Schwester Dochter bey im, die im Haushalt. Aber er ist gern in dor weisen Samung, aber ich wais nit, was er darin verricht. Aber des kan ich wol sagen, das er ain leicher Her ist mit Worten und im nit fül zu verdrauben ist und den Leichen kan glauben helt.
TLA 27-008
Item was Her Cristofel Kraisen andrift, der ist ain junger mutwiliger Her und hot ain jungen Mackt bey im, des sot nit sein. Er hot fil Besle, die kind er wol zu im nemen, dan die Burger reden fil darvon. Er ist auch gern in der unden Samung mit (ferben) Hern. Es hot vor 5 oder 6 Jaren her darin zugangen, das man seiderher hot erfaren mit Her Endes Dottling und mit Burckhart Garben Dochter die Jacobe Kaisen hot die (ausgen Vischen) ist und Kinder verzet hot. Und ain solches Wesen fülmal in der Samung gewesen, das man Burger uf und ab sind gangen geschat, des ist es an haug haus oder an nuna haus das es den nachber nit wol gefalen hot. Und der da ob sich, der hot auch fül darzu kolfen, des im nit wol ist anstanden.
TLA 27-009
Item was den Pfarrer andrift, da kan ich von kainer Weibersach reden und wan es mir sotte des Leben gelten, dan er hot 2 Schwesten bey im und sein Vater. Er ist auch nit ausgelofen und neme von seiner Pfarr gar wol und ist gern da homen und kan nix von im heren.
Item was die Weisensamug und die mittel Samung andrift, da soll man wol darzu seinen, dan in der Mittel ist auch aine, die ain Kindle kept. Zu der Weisen soll man auch Sorg haben, dan es darfs wol sy. Wellen all 3 Samung anfachen spariren, als weie ande auf der Gassen und halten sich nit weie vor Zeithen. Darumb sot es sowol sy (bauben) iz Lustheiser und nit gaistlichen Heiser, des dut die Hofarcht. Darbey las sich bleiben.
TLA 27-010
Nun ist es noch nit genug. Die Hern wind nit seinen darzu, es lauft ain Wirfel iber den Weg, der verkert uns den Weg. Es will nemet reden darzu. Des machen das die Freunthschaft ist so groß. Im Gericht und Rat zwen Burgermaister sind gar noch Freind. Wan ain Breif kompt an ain Rat, so dut man uf und lugen, was darin stat. Da mag man wol sagen, weie es bey ainem Rat stat. Die Althen im Gericht wind nit reden, sind auch der Gerber und Schafwirten Freind. Het man der Schafwirten auch staun weie den Armen, so wirt sy nit machen so fül Arbait. Dan sy und ir Mutter seind vor fil Jaren angeben worden sundlichen des kunderlo hot geret vor umb hellen ir nit mein lassen der Kumer anerle es hots boser verschult als ich. Es hot auch Casper Engers Frow auch des Koner Anale und sein Dochter angeben und darauf gestorben und verbreind worden und anden mer seiderher was darf iz ainer so gar darwider sein hot er nit vor Jaren auch des sein darzu geubet und daran starckh Gesez des Unkraut auszureyten. Aber er ist iz darwider, so es in auch anget. Er derf sich der Schafwirten und iren Breidern nit so fil annemen. Er hot wol dahomen zu dound und heilt zu ainem Rat nun. Weles mir izu bleiben lassen und dem lyeben Gott befelen und unser gnedigen Hern. Sy werden die Sach zu dem alerbesten richen und ain Friden schafen. Amen.
TLA 27-011
Item dise Sach ist nit erst geschriben worden, sunder in ain 1/2 Jar her und hot auf die Zeith gewarten. Und was darin geschriben ist, des ist die ganz Warhait und kain Neid und Haß gegen nemets. Der des geschryben hot, der maits gar gut und wette gern, das jeder man gescheye, was Recht wer. Man wuett auch dem nit veribel haben, dan er ist Dag und Nacht darmit umbgangen der des geschriben und hot die Sach im weye gedaun.
Anzeig, wie es im Spital und mit dem Regiment der Stat Horb beschaffen, (onosbey) Herzogs des Raths.
Zum Zeugen Protocoll gehörig das Stadt und Spital Wesen betr. No 1