29. April 2025

Um das Recht auf Bildung beraubt

In Afghanistan hat ein neues Schuljahr begonnen. Doch nochmal 400.000 Mädchen dürfen nicht auf weiterführende Schulen gehen. Betroffen von dieser 2022 von dem Taliban-Regime eingeführten Regelung sind lauf Angaben von Unicef aktuell rund 2,2 Millionen Mädchen. „Katastrophal“ nennt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen dieses Verbot – und fordert, es aufzuheben.

Verbot mit negativen Folgen
In Zukunft werden immer mehr afghanische Mädchen nur eine Grundbildung haben. Sollte es das Verbot bis 2030 geben, „werden über vier Millionen Mädchen ihres Rechts auf weiterführende Schulbildung nach der Grundschule beraubt worden sein“, schreibt Unicef in einer Erklärung. Dieses Verbot habe viele negative Folgen: für das Gesundheitssystem, für die Wirtschaft und das Land. „Wenn diesen begabten, intelligenten jungen Mädchen weiterhin Bildung verweigert wird, dann werden die Konsequenzen über Generationen zu spüren sein.“

Leben sind gefährdet
„Je weniger Mädchen eine Ausbildung erhalten, desto höher ist ihr Risiko einer Kinderheirat, mit negativen Auswirkungen für ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit“, so Unicef. Außerdem werden im Gesundheitssystem qualifizierte Mitarbeiterinnen fehlen. „Dadurch werden Menschenleben gefährdet“, warnt Unicef. Wenn es weniger Ärztinnen und Hebammen gibt, würden Frauen nicht die notwendige medizinische Behandlung bekommen. Das Kinderhilfswerk prognostiziert, dass weitere 1600 Mütter und mehr als 3500 Säuglinge sterben werden.

Unicef engagiert sich weiter für Kinder
Trotz des Verbots hat das Kinderhilfswerk rund 445.000 Kindern Bildung ermöglicht. 64 Prozent von ihnen waren Mädchen. Unicef stärke auch Lehrerinnen, damit Mädchen positive Vorbilder haben. Bildung sei nicht nur ein grundlegendes Recht: „Sie ist der Weg zu einer gesünderen, stabileren und wohlhabenden Gesellschaft.“ Deshalb fordert Unicef, das Verbot sofort aufzuheben.
Siehe:
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/afghanistan-weitere-400-000-maedchen-gehen-nicht-zur-schule/372374

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