15. Juli 2025

Zahl der Abschiebungen aus Baden-Württemberg um 37 Prozent gestiegen

2873 Menschen wurden 2024 aus Baden-Württemberg abgeschoben. Damit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 774 Personen (37 Prozent). Diese Zahlen veröffentlichte der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg auf der Grundlage von Angaben des Ministeriums für Justiz und Migration. Nach Angaben des Ministeriums waren darunter 644 Straftäter. Erstmals seit der Machtergreifung der Taliban wurden auch fünf Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Auffallend ist außerdem die Steigerung bei den Abschiebungen in den Irak: 126 (2023: 29). Das häufigste Herkunfts- und Zielland ist erneut Nordmazedonien mit jeweils 458 abgeschobenen Personen (2023: 311). Auf Platz zwei folgt Georgien (281) – das seit Ende 2023 als „sicheres Herkunftsland“ gilt (2023: 118). Das dritthäufigste Zielland ist Gambia mit 154 Personen (2023: 301).

Abschiebung auch in EU-Länder
Nicht alle Menschen wurden in ihr Herkunftsland abgeschoben. Einige wurden in Länder abgeschoben, die sich für ihre Aufnahme bereit erklärt haben. Darunter fallen z.B. Überstellungen von Personen, für die nach dem sogenannten Dublin-Verfahren andere Länder zuständig sind, oder Personen mit Schutzstatus in anderen europäischen Ländern. So wurden zum Beispiel 112 SyrerInnen alle in andere europäische Länder abgeschoben, aber keine Person nach Syrien.
Die Zahl der freiwilligen Ausreisen mit 3.473 einen Höchstwert seit 2017. Insgesamt verließen damit im Jahr 6.346 Geflüchtete das Land Baden-Württemberg.

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