Im Jahr 2024 erlebte Deutschland einen starken Anstieg bei der Zahl der eingebürgerten AusländerInnen. Laut dem Statistischen Bundesamt erhielten rund 292.000 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. Das entspricht einem Anstieg von 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser sprunghafte Anstieg der Zahl der Einbürgerungen stehe in engem Zusammenhang mit dem im Juni 2024 in Kraft getretenen Staatsbürgerschaftsreformgesetz, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.
SyrerInnen an der Spitze – RussInnen und TürkInnen mit starkem Anstieg
Syrische Staatsangehörige führen zum dritten Mal in Folge die Liste der Eingebürgerten an und machen mehr als ein Viertel der Eingebürgerten aus (28 Prozent). 2024 waren das mehr als 83.000. Damit wurden seit 2019 236.675 SyrerInnen eingebürgert.
Danach folgen mit großem Abstand Personen mit türkischer (8 Prozent), irakischer (5 Prozent), russischer (4 Prozent) und afghanischer (3 Prozent) Staatsangehörigkeit.
Den größten Sprung machten russische StaatsbürgerInnen, deren Zahl von knapp 2.000 im Jahr 2023 auf fast 13.000 im Jahr 2024 stieg.
Die Zahl der eingebürgerten türkischen Staatsangehörigen hat sich nach der Gesetzesänderung, die die doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt, mehr als verdoppelt und liegt nun bei über 22.000 Personen.
Deutliche Unterschiede in der Aufenthaltsdauer vor der Einbürgerung
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Deutschland zum Zeitpunkt der Einbürgerung betrug im Jahr 2024 11,8 Jahre. Die Daten zeigen große Unterschiede in der Anzahl der Aufenthaltsjahre vor der Einbürgerung je nach Staatsangehörigkeit:
Syrische Staatsangehörige: 7,4 Jahre (2023: 6,8 Jahre). Irakische Staatsangehöriger: 8,7 Jahre (2023: 8,8). AfghanInnen: 8,9 Jahre (9,2). RussInnen: 14,5 Jahre (2023: 14,4). TürkInnen: 23,1 Jahre (2023: 23,3 Jahre).
Regierung plant Einschränkung der schnellen Einbürgerung
Die neue Bundesregierung will die von der Vorgängerregierung beschlossene Schnellbürgerschaft abschaffen. Statt nach drei Jahren soll der deutsche Pass dann frühestens nach fünf Jahren vergeben werden.
Für mehr Informationen:
Statistisches Bundesamt | Einbürgerungen
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